Wir haben uns gemeinsam mit den Eltern, OGS-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern und Schülerinnen und Schülern im letzten Schuljahr viele Gedanken bezüglich des umstrittenen und leidigen Themas „Hausaufgaben“ gemacht und ein neues Konzept aufgestellt. Zuvor haben wir die Hausaufgaben immer für den aktuellen Tag aufgegeben und von den Kindern ins Hausaufgabenheft aufschreiben lassen. Wir arbeiten nun in allen Klassen einheitlich mit einem Hausaufgabenplan, da sich dieser nach einer Erprobungsphase im Kollegium, in der Elternschaft, in der Schülerschaft und in der OGS am meisten bewährt hat.
Zur Konzeption des Hausaufgabenplans
Es gibt immer am Montag einen Plan mit Aufgaben für die ganze Woche. Auf der ersten Seite sind zur Übersicht alle Aufgaben tageweise aufgelistet; einen Beispielplan könnt ihr euch hier ansehen:
Im Hausaufgabenplan sind reine Wiederholungs- und Übungsaufgaben zu dem Lernstoff, an dem wir in einer Schulwoche zuvor gearbeitet haben. In jedem Hausaufgabenplan sind Pflicht- und Wahlaufgaben („Sternchenaufgaben“) zu finden. Bezüglich des Umfangs der Pflichtaufgaben wird sich an den Vorgaben und Richtlinien zur Bearbeitungszeit von Hausaufgaben für Kinder der einzelnen Klassenstufen orientiert. Zudem haben wir intern festgelegt, dass es jeden Tag 1 Spalte Kopfrechnen und 1 Spalte Grundwortschatz zu üben gilt. Um Kopfrechenzettel schnell und einfach zu generieren, eignet sich übrigens das kostenlose Programm „Rechenblatt 3.2“. Darüber hinaus bekommen die Kinder eine Wochen-Leseaufgabe auf, die in der Woche darauf in der Lesestunde aufgegriffen und kontrolliert wird.
Organisatorische Apsekte
Um den Plan zu verteilen und zu besprechen wird die 6. Stunde montags als „Hausaufgabenstunde“ genutzt. Nachdem die Aufgaben gemeinsam gesichtet und ggf. nochmal erklärt wurden, beginnen die Kinder mit den Aufgaben für den Montag. Freitagmorgens legen die Kinder ihre Hausaufgabenmappen mit den bearbeiteten Plänen auf dem „Hausaufgaben-Parkplatz“ (eine Box oder Ablage mit entsprechendem Schild) ab. Der Hausaufgaben-Dienst kontrolliert, ob alle Kinder ihre Hausaufgaben abgegeben haben. Alternativ dazu kann auch eine Liste mit Namensklammern installiert werden und die Kinder klemmen ihre Klammer an die Liste, wenn sie ihre Hausaufgabenmappe abgegeben haben. Ein Blick auf die Liste genügt und ich sehe, welches Kind vielleicht nochmal erinnert werden muss.
Diskussion
Ein großer Vorteil am Hausaufgabenplan liegt darin, dass eine flexible Einteilung und Bearbeitung der Aufgaben möglich ist. Wenn es einem Kind an einem Wochentag z. B. aus welchen Gründen auch immer nicht möglich ist, die Hausaufgaben zu erledigen, kann es diese an einem anderen Tag bearbeiten. Die Hausaufgabenpläne sind an sich schon differenziert, da sie Pflicht- sowie Wahlaufgaben beinhalten. Es ist aber auch möglich, für einzelne Kinder individualisierte Pläne zu erstellen. Eine Kollegin hielt lange am alten Hausaufgabenkonzept fest, da sie der Meinung war, dass das tägliche Ab- und Aufschreiben der Hausaufgaben von der Tafel das fehlerfreie und strategische Abschreiben fördern würde. Außerdem sei es viel Aufwand, am Anfang der Woche bereits die Hausaufgaben für die ganze Woche herauszusuchen und festzulegen und diese dann am Wochenende auf Richtigkeit und Vollständigkeit zu kontrollieren. Da stellt sich mir jedoch die Frage, ob es sich dabei tatsächlich um mehr Aufwand handelt. Mich persönlich hat das tägliche Hausaufgaben heraussuchen, an- und abschreiben lassen und kontrollieren einfach nur noch genervt.
Ausblick
Wie anfangs erwähnt, arbeiten die meisten der beteiligten Personen gerne und überzeugt mit dem Hausaufgabenplan. Mein Wunsch ist es, dass die „Hausaufgabenstunde“ jeden Tag stattfinden würde und die Hausaufgabenzeit stets von einer Lehrkraft und mindestens einem weiteren Personal durchgeführt wird. Hier wäre eine enge Zusammenarbeit zwischen OGS, falls vorhanden, und Lehrkräften wünschenswert und förderlich.
Wie geht ihr mit dem Thema „Hausaufgaben“ bei euch in der Schule um? Arbeitet ihr bereits mit Hausaufgabenplänen oder könntet ihr euch das in der Zukunft vorstellen? Habt ihr vielleicht noch einen anderen Blick auf das Thema, weil ihr beispielsweise selbst Eltern seid? Schreibt es gerne in die Kommentare!