Polystyroldruck im Klassenraum (Teil II)

Im ersten Teil hatte ich beschrieben, wie ich die Schülerinnen und Schüler meiner Klasse auf die Gestaltung eines Bauernhofposters im Polystyroldruck vorbereitet habe. Nach der vorbereitenden Doppelstunde ging es nun an die Erstellung des eigentlichen Ergebnisses: ein gedrucktes Bauernhofposter!

Bei der Planung hatte ich mich auf einfache Formen der exemplarischen Tiere (Kuh, Pferd, Schaf und Schwein) festgelegt und entsprechende Vorlagen im Format DinA6 vorbereitet. Hier hatte ich gezielt nach einfache Umrissen gesucht.

Folgendes Material wurde benötigt:

• 4 kleine Farbwannen
• 4 Farbwalzen mit Lackierrollen
• 4 Gouchefarben
• Wachstuchtischdecken für Druckstraße und Arbeitsplatz
• Kugelschreiber
• Polystyrol in DinA6 (Künstlerbedarf, größere Platten kaufen und schneiden)
• Motiv
• Papier

Wie bereits erwähnt, hatte ich mich auf DinA6 festgelegt. Somit hatte ich Spielraum für das Zielformat des Posters, das die Kinder am Ende gestalten sollten. Schnellere Kinder konnten ihre Drucke auf DinA3 (Hochformat) probieren, andere hatten auch tolle Ergebnisse im Format DinA4 (Querformat).

Wie im Probedurchgang arbeiteten die Schülerinnen und Schüler sehr sorgfältig an ihren Motiven. Dazu gab ich ihnen zugeschnittene Polystyrolplatten aus dem Künstlerbedarf und gab ihnen das selbst gewählte Tiermotiv. Dies fixierten wir zum Prickeln mit dem Kugelschreiber mittels Tesafilm an den Platten.

Dann prickelten sie vorsichtig das Motiv auf die Platte und achteten darauf, dass sie ihre Kraft gut einteilten. Durch den Probevorgang wussten sie ja, dass ganz schnell auch Löcher entstehen können.

Nachdem sie Punkte gesetzt hatten, ritzten sie die nebeneinander gesetzten Punkte zu Linien zusammen und gingen zur Druckstraße. Wie beim Probedruck achteten sie auf eine gleichmäßige Farbverteilung und gingen zum eigenen Arbeitsplatz.

Das Papier, auf dem die Kinder drucken konnten, hatte ich zuvor mit ihnen gefaltet. Durch die jeweilige Falz wussten sie ganz genau, wie die Druckplatte auf das Papier positioniert werden musste.

Je nach Format (DinA4, 4 Drucke/DinA3 8 Drucke) konnten die Kinder entscheiden, wie sie ihre Druckplatten verwenden. Einige wollten ihr eigenes Tier in vier unterschiedlichen Farben, andere wiederum wollten alle vier möglichen Tiere abgedruckt haben. Das erforderte jedoch Teamwork, denn da jedes Kind nur eine Druckplatte gestalten konnte, mussten die Kinder untereinander tauschen. Das war für die Klassenkooperation gut! Spätestens hier ging es recht lebhaft bei uns zu und erinnerte eher an einen Basar, auf dem gehandelt und gefeilscht wird.

Wenn es nach den Kindern gegangen wäre, hätte dieser Projekttag auch 6 Stunden haben können. Sie waren ganz erstaunt, dass auch diese Zeit so schnell verflogen ist und ich die Aufräummusik angestellt hatte. Am Ende dieses Tages bewunderten wir alle Ergebnisse und bereiteten sie für eine Präsentation auf dem Schulfest vor.

Ein tolles Kunstprojekt, das sicherlich noch länger im Gedächtnis bleibt!