Lapbooks (Klapp- oder Faltbücher) sind ja einer der neuen Trends und man begegnet ihnen immer häufiger in allen möglichen Fächern und in allen möglichen Ausführungen. Das Schöne daran ist das Schöne darin! Es bietet so wahnsinnig viel Platz für Fantasie, aber auch für Informationen und Inhalte. Lapbooks sind im Grunde eine Art Portfolio zu einem Thema. Meist außen herum eine stabilere, festere Pappe und innen allerhand Einsteckfächer, Register, Pop-Ups und so weiter.
Was macht das Lapbook so besonders?
Während die Kritiker im Lehrerzimmer meckern, dass es viel Bastelei und nichts für grobe Hände sei, finde ich, sollte hier mal eine Lanze dafür gebrochen werden, dass man auch schwierige und umfangreiche Inhalte toll verpacken kann und es eine große Offenheit zur Differenzierung gibt. Gerade im Fachunterricht und als Fachlehrerin habe ich das Lapbook als eine schöne Methode entdeckt und kann es nur empfehlen sich ran zu wagen!
Ich habe mein erstes Lapbook auch nicht selbst entworfen und durchdacht, sondern ein schon fertiges aus dem Internet von Susanne Schäfer (Zaubereinmaleins) genommen. Das Thema „Peter und der Wolf“ wollte ich sowieso schon lange mit meinem 4. Schuljahr in Musik machen und als ich dieses so wundervoll aufbereitete Material gesehen habe, konnte ich einfach nicht mehr an mich halten!
Wochenlang haben wir diese Unterrichtsreihe zu „Peter und der Wolf“ gemacht, haben die Instrumente und Charaktere besprochen, die Melodien den Charakteren zugeordnet, das Märchen gelesen und nacherzählt und nachgespielt, uns mit dem Autor und seiner Intention für das Stück beschäftigt und quasi „nebenbei“ als Erinnerungshilfe und Lernhilfe das Lapbook entstehen lassen.
Jede meiner Unterrichtsstunden hatten einen Schwerpunkt und von dem ausgehend habe ich eine neue „Station“ des Lapbooks mitgebracht, erklärt und zum Basteln freigegeben. So gab es insgesamt einige Pflichtstationen, die alle Kinder am Ende in ihrem Lapbook haben sollten. Kinder, die schnell fertig waren mit dem Kleben und Gestalten, bekamen noch offenere Aufgaben und konnten weitere „Stationen“ einkleben oder haben sich sogar noch selbst welche ausgedacht.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt
Hach, ich werde schon wieder ganz selig, wenn ich an die Reihe zurückdenke. Das war wirklich eine richtig schöne Zeit. Klar, hat es viel Zeit in Anspruch genommen. Aber die hat sich auch sehr gelohnt und die Kinder haben das Thema und die Methode extrem gut angenommen!
Für Lapbook-Neulinge ist das ein empfehlenswerter Einstieg. Aber Vorsicht: Das macht Lust auf mehr! Gerade erstelle ich selbst ein Lapbook zu einer Bibelgeschichte. „Rohlinge“ für eigene Themen sind nämlich ebenfalls im Internet zu finden. Und der Fantasie sind wirklich keine Grenzen gesetzt! Ich denke übrigens gerade schon über das nächste Lapbook nach zum Thema Rechtschreibung… man kann sowas ja auch mal über ein Schuljahr hinweg entstehen lassen…