Grammatik mal anders - Lernen mit Erklärvideos - 2

Nachdem die Schülerinnen und Schüler verschiedenen Lernvideos kennengelernt und sich persönliche Präferenzen ergeben haben, ging es in der nächsten Sequenz um die intensivere Betrachtung. In meiner Lerngruppe haben sich die meisten Kinder für ein Erklärvideo in der Legetricktechnik entschieden. Nur eine Gruppe fand die Tutorials am besten und hat sich für die eigene Umsetzung für ein Realvideo in ähnlicher Form entschieden.

Diesbezüglich war es mir wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler ihre ausgewählte Videoform genauer unter die Lupe nehmen. In Einzelgruppen schauten sie sich noch einmal das von ihnen favorisierte Video an und notierten sich arbeitsteilig Stichwörter zu folgenden Aspekten:

Inhaltliche Ebene

  • Wird das Thema deutlich?
  • Wie wird das Thema erklärt?
  • Gibt es viele Fremdwörter/ Fachbegriffe?

Organisatorische Ebene

  • Welche Materialien wurden für das Video verwendet?
  • Gibt es schriftliche Erklärungen/ Wortbilder im Video?

Bei einigen Aspekten war meine Unterstützung durch zusätzliche Inputs erforderlich, aber das war gut zu managen, indem ich die Gruppen an ihren selbst gewählten Arbeitsplätzen aufgesucht habe. 

Arbeitsblätter zur Orientierung. (Foto: Nova)

Worauf kommt es an?

Als alle Gruppen wieder im Klassenraum waren und ihre Ergebnisse vorgestellt hatten, schlug ich die Brücke zum eigenen Video. Denn nun ging es um konkrete Entscheidungen und vor allen Dingen ums Thema. Denn entgegen der Vermutung meiner Lerngruppe, gab es kein neues inhaltliches Thema und die eigentliche Arbeit knüpfte an die bisherigen Lerninhalte zu den vier Fällen des Nomens an. Das führte erstmal zur Irritation, hatten sie doch etwas Neues erwartet. Doch als ich ihnen mitteilte, dass sich die Lernvideos an die Schülerinnen und Schüler unserer Schule in der Jahrgangsstufe unter ihnen richten sollten, fanden sie es doch ganz gut. 

„Also sollen wir jetzt Videos machen, damit die Drittklässler davon lernen?“ oder

„Können wir denen das denn in der Schule auch zeigen?“ waren einige der Reaktionen. 

In dem Fall waren sowohl das Thema als auch die Adressaten klar und die Motivation groß. Das Thema Verständlichkeit, leichte Sprache, Einfachheit in der Verwendung von Fachbegriffen musste nicht mehr separat vermittelt werden. 

Wie fangen wir an? 

Gemeinsam bildeten sie Gruppen, entschieden sich für die Art des Erklärvideos und fingen erstmal ganz frei an, sich über ein mögliches Ergebnis zu einigen. Die Diskussionen waren sehr lebhaft und zeigten, dass einige sehr konkrete Ideen hatten und andere wiederum kreative Einflüsse einbringen wollten. Dennoch brachte dies einen Pool an Möglichkeiten in den Raum, der irgendwie koordiniert werden musste. 

Dazu gab es nacheinander entsprechende Arbeitszettel, die bei Bedarf genutzt oder als Leitfaden für Notizen in einer freien Form genutzt werden konnten.

Auch die Rollen innerhalb der Gruppen wurden zu diesem Zeitpunkt überdacht: Wer übernimmt welchen Part? Wer besorgt welches Material und kann in welcher Art seine persönlichen Ressourcen zum Ergebnis beitragen? 

Auf natürliche Weise entwickelten sich Verantwortlichkeiten innerhalb der Gruppe und alle konnten sich auf die Erstellung eines Drehbuchs konzentrieren. Doch darüber berichte ich zu einem anderen Zeitpunkt. 

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