Informationen zu präsentieren ist eine wichtige Kompetenz, die sowohl im schulischen Kontext als auch in der Arbeitswelt eine grundlegende Rolle spielt. Referate gehören somit zum Methodenrepertoire, das jeder Lerner beherrschen sollte, um Informationen oder eigene Arbeitsergebnisse angemessen wiederzugeben. Deshalb ist es sehr wichtig, diese Fähigkeiten schon in der Grundschule zu lernen.
Erste Erfahrungen mit Referaten
In der Grundschule halten die Kinder ihre ersten Referate. Sie lernen, Informationen zu recherchieren, auszuwählen und zu präsentieren. Traditionellerweise werden in der Grundschule Plakate zu den Referaten erstellt. Hier üben die Schülerinnen und Schüler, wichtige Informationen übersichtlich anzuordnen und ansprechend vorzustellen. Auch die Kinder der Tabletklasse haben natürlich schon das „analoge“ Erstellen von Referaten und Plakaten geübt.
Digitale Präsentationen in der Tabletklasse
Dank der Tablets gehen wir noch einen Schritt weiter. In der dritten Klasse trainieren wir die Recherche von Informationen im Internet mit der Kindersuchmaschine sehr regelmäßig. Und ab und zu erstellen die Kinder auch digitale Referate, die sie dann über den Beamer der Klasse präsentieren.
Vorbereitung auf Power Point
Power Point mit seinen vielen Funktionen würde einige Drittklässler überfordern. Die App Book Creator erwies sich als wunderbarer Power Point Ersatz, da die Bedienung sehr intuitiv ist und die Schülerinnen und Schüler schnell selbstständig damit arbeiten können. Fotos, Videos, Tonaufnahmen und Texte können anschaulich zusammengestellt und präsentiert werden. Über die vielfältigen Funktionen von Book Creator habe ich schon einmal im Rahmen der Reihe über meine Tabletklasse berichtet.
Abwechslungsreiche Präsentationen
Die Kinder können meist selbst entscheiden, ob sie alleine oder in Gruppen arbeiten und präsentieren möchten. Auch bei der Themenwahl ziehe ich es vor, eine gewisse Wahlfreiheit lassen.
Als wir im Heimat- und Sachunterricht das Thema Wald behandelten, suchten sich die Kinder pro Gruppe ein Waldtier aus, recherchierten im Internet und in Büchern und erstellten ihre Präsentation. Manche Gruppen fanden sogar Tonaufnahmen ihres Tieres und bauten sie in die Präsentation ein.
Noch freier war die Themenwahl nach den Weihnachtsferien: Das große Oberthema lautete Silvester. Wir sammelten Ideen, welche Aspekte interessant sein könnten, danach arbeiteten die Kinder alleine, recherchierten und wählten sich ihr Thema. Die Ergebnisse waren wirklich toll. Es gab Referate über die Silvesterbräuche in anderen Ländern (wusstet ihr z. B., dass man in Italien am Silvesterabend rote Unterhosen trägt?), über die verschiedenen Glücksbringer (achtet immer darauf, das Hufeisen richtig herum aufzuhängen!), woher der Name kommt (Papst Silvester!) und wie Silvesterraketen funktionieren (schon mal was von Sprengladung und Effektladung gehört?) oder mit was Knallerbsen gefüllt sind.
Meine Viertklässler erstellten im letzten Schuljahr zum Abschluss eine Präsentation über eine berühmte Persönlichkeit. Von Neil Armstrong über Georg Simon Ohm bis zu Cristiano Ronaldo und dem Musiker Cro war alles dabei.
Feedback
Im Anschluss an eine Präsentation geben die Schülerinnen und Schüler den Referenten Feedback. Es gibt die Regel, zuerst etwas Positives über den Vortrag zu erwähnen und danach Verbesserungsvorschläge, Tipps oder Kritikpunkte anzubringen. Dabei kann es sich um inhaltliche Dinge handeln (z. B. fehlende Informationen) oder um die digitale Präsentation selbst. Mittlerweile haben wir z. B. gelernt, dass manche Schriftfarben und -arten zwar auf dem Bildschirm gut lesbar erscheinen, bei der Präsentation über den Beamer aber schlecht erkennbar sind.
Die Kinder haben großen Spaß an der Recherche und Präsentation. So kommt es durchaus vor, dass jemand ein freiwilliges Referat über sein Lieblingsthema präsentieren möchte.