Nachdem meine Schüler schöne Weihnachtsbaumanhänger aus Ton gestaltet haben, haben wir dafür gemeinsam Geschenkpapier hergestellt. Auch dafür wurden die Keksausstecher genutzt. Sie wurden einfach in ein Schälchen mit Farbe getaucht und entsprechend auf farbigem Papier abgedruckt. Das gibt dem Geschenk eine besondere Note.
Nun fehlte noch eine Weihnachtskarte. Die Kinder können bislang nur einige Buchstaben und Wörter schreiben, dennoch haben sie Freude daran, eine eigene Karte zu gestalten. Dazu ließ ich mir folgendes einfallen.
Mit Goldfolie prickeln
In meinen Bastelvorlagen fand ich eine Weihnachtskugel und kopierte sie mehrfach. Die kopierte Kugel gab ich mit einem Prickelset und zweifarbiger Goldfolie an die Lerngruppe aus. Das Prickeln binde ich regelmäßig zur Förderung der Feinmotorik wie auch der Hand-Auge-Koordination ein und macht den Kindern nach wie vor viel Spaß.
Voller Elan machten sie sich also daran, eine wunderschöne Kugel zu prickeln. Das war nicht für alle ein Kinderspiel, denn sobald die Vorlage verrutscht war, gab es kein ausgeglichenes Muster in der Kugel mehr. Das verdeutlichte den Kindern, dass auch eine vermeintlich leichte Aufgabe seine Tücken in sich birgt. Schlussendlich klappte es dann aber beim zweiten Versuch und wieder zeigte sich, dass Zwischenreflexionen sowie das Motto „Fehler sind Lernchancen“ wirklich gewinnbringend sind!
Das Motiv platzieren
Um die Karten im Postkartenformat mit den Weihnachtskugeln zu verzieren, haben wir gemeinsam überlegt, wie die Karte am Ende aussehen soll und ob die rote oder die goldene Seite der Goldfolie zu sehen sein soll.
Einige SchülerInnen wollten gern vorn einen Weihnachtsgruß aufschreiben, also klebten sie ihre Goldkugel etwas weiter unten auf. Andere wiederum wollten die Kugel für sich sprechen lassen und dafür lieber in der Innenseite Text schreiben, so dass die geprickelte Kugel dementsprechend mittig aufgeklebt wurde.
Die Karten individuell beschriften
Da die Kinder noch nicht so viele Buchstaben und Wörter allein schreiben konnten, suchten wir nach Textideen, die ich zum Abschreiben an die Tafel geschrieben habe. Denn obwohl ich sie bestärkt habe, ganz individuell zu schreiben bzw. nach Ihrem Können mit der dem Lehrwerk zugehörigen Schreibtabelle zu schreiben, wollten die meisten von ihnen es „so wie die Großen“ machen und einen klassischen Weihnachtsspruch schreiben.
Wenige trauten sich zu, sich komplett zu lösen und sich in ihrem eigenen Stil auszudrücken. Dennoch gab es diese Individualisten, die ich sehr bewundere. Denn so entstanden tolle Karten, in denen die Innenseiten bemalt und mit wenigen Worten versehen wurden, die die Kinder selbstständig schreiben konnten.
Egal für was sich meine „Kleinen“ entschieden haben, ich bin mir sicher, dass die Eltern sich über ihre individuellen und handgemachten Geschenke ihrer in diesem Jahr eingeschulten Kinder freuen werden.
Ein Angebot für alle
Übrigens haben bei mir alle Kinder sehr gern weihnachtliche Angebote angenommen. Auch Kinder nichtchristlicher Herkunft haben mit Freude gebastelt und wollten keine andere Motivwahl – die ich als Wintermotive zur Auswahl hatte. Sie argumentierten, dass es nicht unbedingt eine Weihnachtskugel sein müsse, sondern eine Glückskugel für das neue Jahr. Dementsprechend haben sie die Innenseite mit Glücksmotiven gefüllt und Feuerwerk mit bunten Stiften gemalt.