Nun hat eine besondere Zeit für die Christen dieser Welt begonnen: die Fastenzeit - überall machen sich Menschen auf dem Weg, sich auf das Osterfest vorzubereiten. Wie kann dieses Thema in der Schule besprochen werden? Hier folgen einige Ideen...
Mit dem Aschermittwoch beginnen
An unserer Schule gibt es einen Aschermittwochsgottesdienst. Hier bekommen alle Kinder von ihren KlassenlehrerInnen das Aschekreuz auf die Stirn gemalt (oder auch nur ein Segen). Hier beginnt dann ganz offiziell die Fastenzeit. Natürlich kommen viele Fragen auf.
Aus was ist die Asche? Die Asche ist aus alten Palmzweigen des letzten Osterfestes gemacht.
Warum überhaupt Asche? Die Asche ist ein Zeichen dafür, dass wir aus Staub sind und eines Tages wieder zur Staub werden. Die Vergänglichkeit des Lebens wird uns vor die Augen geführt. Aus dieser Erkenntnis sind wir dazu aufgerufen, uns im Leben zu besinnen und "umzukehren".
Ist das noch zeitgemäß und was ist mit den Kindern einer anderen oder keiner Religion? Auch in meiner Klasse sind nicht getaufte Kinder und muslimische Kinder, mit denen wir dieses Fest ebenfalls besprechen. Denn im Islam gibt es auch eine Fastenzeit und daher kennen diese Kinder das Thema auch aus ihrer Religion und können sich mit ihren Ideen einbringen. Das Aschekreuz ist natürlich keine Pflicht.
Hier gibt es noch weitere Infos rund um den Aschermittwoch.
Ideen für die Fastenzeit
Gemeinsam mit meiner Klasse habe ich Ideen gesammelt, auf was verzichtet werden könnte, inwiefern "gefastet" werden kann und was es überhaupt bedeutet, zu fasten. Der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel ist dabei nur eine Sache, es kamen viele verschiedene Ideen zusammen, wie beispielsweise:
- Weniger Autofahren, mehr zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sein
- Innerhalb der Familie auf gewisse Konsumgüter verzichten und das Geld spenden
- Hilfe bei der Hausarbeit
- Lebensmittelverschwendung vermeiden
- 5-Minuten mit Gott: Jeden Tag mit Gott sprechen
- Keine Süßigkeiten
- Stilleübungen
- Öfters jemanden ein Kompliment machen
- Wie kann den Mitmenschen geholfen werden? Wem kann ich heute helfen?
- Keine Computer-/Konsolenspiele
Das sind nur einige Ideen, die zusammengekommen sind. Die Kinder hatten viele Ideen, die auch sehr persönlich waren, beispielsweise öfters mal die Großeltern besuchen und ihnen helfen. Jedes Kind hat sich die Ideen persönlich notiert, die es für sich in dieser Zeit umsetzen möchte.
Es gibt auch schöne Ideen für die ganze Klasse. Wie wäre es mit einem geheimen Freund? Oder mal die Aufmerksamkeit bewusst auf die Sprache und gewaltfreie Kommunikation lenken? Insbesondere in unserer jetzigen Zeit können bewusst freundliche Worte gesprochen werden und sich für ein faires Miteinander eingesetzt werden. Auch eine Achtsamkeitsübung wäre hier denkbar, achtsam durch den Tag zu gehen und zu schauen, wie viel Grund es in unserem Leben zur Freude gibt.