Als ich plötzlich eine vierte Klasse zum Schuljahresanfang übernehmen musste, wurde mir erzählt, dass die Klasse ein ziemlich "bunter Haufen" sei und der Klassenzusammenhalt (durch den Corona-bedingten Anfangsunterricht) nicht so stark ausgeprägt. Eigentlich bleibt im letzten Grundschuljahr nicht mehr viel Zeit für große Aktionen, um die Gemeinschaft zu stärken. Dennoch haben wir folgende Aktionen umsetzen können.
Alles coole Socken
Meine erste Amtshandlung als Klassenlehrerin war es tatsächlich den Kindern zu zeigen, dass sie allesamt toll und "cool" sind. Jeder auf seine ganz bestimmte und individuelle Art macht die Klasse zu etwas Besonderem. Hierfür wollte ich unsere triste Klassentür erst einmal verschönern. Und das ging ganz leicht.
Zunächst bekam jeder eine ausgedruckte Socke, die er gestalten durfte wie er mag. Diese bekamen dann einen Platz an der Tür mit der Aufschrift "Wir sind die Klasse 4c, ziemlich verschieden, aber alles coole Socken." Es wurde zu einem echten Hingucker und viele Kolleginnen sprachen mich darauf an, wie witzig und schön die Idee doch sei. Abgesehen davon, wollte ich den Kindern von Anfang an vermitteln, dass es in Ordnung ist, wenn wir alle ziemlich verschieden sind, denn das macht uns aus und macht uns zu etwas ganz Besonderem.
Weitere Aktionen
Im Laufe des Schuljahres haben wir immer wieder kleine Aktionen zur Stärkung der Gemeinschaft eingebaut.
Beispielsweise haben wir mehrfach gemeinsam gefrühstückt und dies ging ganz unkompliziert. Jeder brachte an dem Tag eine "offene Brotdose" mit, das heißt, in der Brotdose befand sich etwas drin für alle. Wir schoben unsere Tische zu einer großen Tafel zusammen und genossen ein ausgiebiges Frühstück. Das haben wir beispielsweise am Zeugnistag und am Faschingstag gemacht, sowie mal zwischendurch oder in der Projektwoche.
Als wir im Deutschunterricht ein Gedicht auswendig lernten, haben wir kurzerhand daraus ein Video erstellt, in der alle Kinder drin vorkamen.
Mehrere Spaziergänge zwischendurch und Aktionen wie der Stadtlauf und Stadtputz waren weitere Unternehmungen, die Freude vermittelten und bei denen wir uns als Gemeinschaft fühlten.
Ein Abschlussheft mit Steckbriefen der Kinder, Erinnerungen, Texten und Bildern wurde mithilfe der Elternschaft erstellt.
Ein großer Ausflug zum Schuljahresende in ein Mitmach-Museum (siehe hier der Beitrag zum außerschulischen Lernort) und eine dreitägige Klassenfahrt rundeten das Schuljahr ab.
Auch wenn es nur Kleinigkeiten sind, die wir im Schulalltag umsetzen können, machen sie doch für die Kinder genau den entscheidenden Unterschied aus.
