Heute möchte ich euch von unserem Klassenbriefkasten berichten. Dieser hat seit einiger Zeit einen festen Platz in unserem Klassenraum und ist sehr beliebt bei meinen Schülerinnen und Schülern. Wir haben ihn im Anschluss an unsere Unterrichtsreihe „Wir schreiben Briefe“ ins Leben gerufen und die Kinder nutzen ihn seitdem mit großer Begeisterung und fiebern immer gespannt dem Freitag entgegen. Denn jeden Freitag in der dritten Stunde leeren wir den Briefkasten gemeinsam.
Im Laufe der Woche haben die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit Briefe für ihre Klassenkameraden zu schreiben und in den Briefkasten zu legen. Doch nicht nur die Kinder schreiben Briefe für sich, häufig ist auch Post für das Klassentier dabei oder auch für mich.
Regeln und Ablauf
Für den Klassenbriefkasten haben wir ein paar Regeln aufgestellt:
- Wir schreiben nur nette Dinge in den Brief.
- Wir achten auf die Kriterien eines Briefs. (Datum, Anrede, Einleitung, Hauptteil, Grußformel, Briefumschlag mit Absender und Empfänger)
- Wir versuchen allen Kindern unserer Klasse Briefe zu schreiben und nicht nur unserem besten Freund/unserer besten Freundin.
Die Kinder schreiben die Briefe häufig im offenen Anfang vor der ersten Stunde, in Freiarbeitsphasen, nach der Fertigstellung einer Aufgabe oder in Frühstücks- und Regenpausen.
Am Freitag darf der Briefkastendienst dann den Klassenbriefkasten zu sich an den Sitzplatz holen und öffnet ihn vor seinen gespannt wartenden Mitschüler:innen. Der Briefkastendienst liest Absender und Empfänger laut vor (z.B. Hier ist ein Brief von Mila für Anton.) und der Empfänger geht zum Briefkastendienst um seine Post entgegenzunehmen. Die Kinder haben anschließend Zeit ihre Post in Ruhe zu lesen.
Wenn ich merke, dass einzelne Kinder kaum Briefe bekommen, dann bitte ich bestimmte Schülerinnen und Schüler unter vier Augen demnächst einen Brief an jene Kinder zu schreiben oder ich schreibe ihnen selbst einen Brief. Auf diese Weise ist der Klassenbriefkasten für alle Kinder eine schöne Erfahrung.
Weiterhin wird ihre Schreibmotivation gesteigert und die Kriterien eines Briefs geraten nicht in Vergessenheit. Zudem ist das wöchentliche Öffnen der Briefe für viele Kinder wie eine „Warme Dusche“, da sich die Kinder viele positive und freundliche Dinge schreiben, die sie ihren Mitschüler:innen mündlich vielleicht nicht sagen würden.