Unser „Held des Tages“ für mehr Ruhe und Konzentration im Unterricht

Vielleicht habt ihr auch schon selbst die Erfahrung gemacht, dass die Konzentrationsfähigkeit bei vielen Schülerinnen und Schülern nach dem Lockdown nachgelassen hat. So auch bei meiner (dritten) Klasse. Gleichzeitig hat das Redebedürfnis stark zugenommen, weshalb der Geräuschpegel in der Klasse meistens zu hoch ist. Zusammen mit meiner Co-Klassenlehrerin habe ich deshalb ein neues Belohnungssystem eingeführt, dass ich euch heute vorstellen möchte.

Wie funktioniert das System?

Bei diesem Belohnungssystem geht es darum, dass wir ein Kind einen ganzen Schultag lang beobachten. Dabei ist es besonders wichtig, dass die Schüler nicht wissen, wer beobachtet wird. Bei der Beobachtung geht es darum, ob das Kind im Unterricht gut mitarbeitet oder ob es stört. Meine Co-Klassenlehrerin und ich entscheiden dann am Ende des Schultages, ob sich das Kind (und damit die ganze Klasse) einen Stern verdient hat oder nicht.

Wenn es für einen Stern gereicht hat, wird der Name des Kindes verraten. Das Kind wird zum „Held des Tages“. Andernfalls, falls es für einen Stern nicht gereicht hat, wird der Name des Kindes nicht genannt. Damit soll verhindert werden, dass die anderen Kinder das beobachtete Kind ärgern oder das Kind sich schämt. Der Name vom „Held des Tages“ wird an der (Seiten-) Tafel festgehalten. Die gewonnenen Sterne werden -ebenfalls für alle sichtbar- an der Tafel  festgehalten.

Jeder kann mal Held des Tages sein. (Foto: stock.adobe.com / Schwier, Christian)

Was ist die Belohnung?

Immer wenn die gesamte Klasse zehn Sterne erreicht hat, bekommt sie eine Überraschung. Das kann beispielsweise ein Tag ohne  Hausaufgaben oder auch eine Spielestunde sein. Möglichkeiten gibt es viele. Ihr könnt selbst entscheiden, ob es eine richtige Überraschung wird oder ob ihr zusammen mit der Klasse im Voraus festlegt, was die Schülerinnen und Schüler mit zehn Sternen bekommen.

Fazit nach den ersten Wochen

Nach den ersten Wochen hat sich dieses System bei uns sehr bewährt. Die Neugierde der Kinder (Wer ist das beobachtete Kind?) und die Freude auf den nächsten Stern ist jeden Tag sehr groß. Natürlich ist es möglich, dass das Interesse im Laufe der Zeit oder auch dann, wenn es mehrfach für keinen Stern gereicht hat, wieder nachlässt. Aber bislang sind wir damit sehr zufrieden. Alle versuchen gut mitzuarbeiten und möglichst wenig zu stören, denn es könnte jeden treffen.

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