Kinder entdecken Jesus-Geschichten (6): Jesus heilt den blinden Bartimäus

Jesus sieht dich

In diesem Artikel meiner Jesus-Geschichten Reihe geht es um den blinden Bartimäus, der an dem Glauben festhielt, dass Jesus ihm helfen kann und der sich nicht von der Menschenmenge abhalten ließ, sein Anliegen vor Jesus zu bringen. Er schrie nach Jesus und obwohl die Menschen, die Jesus ebenso sehen wollten, ihn zurechtwiesen, dass er still sein soll, schrie er noch viel lauter nach Jesus, bis dieser stehen blieb und ihn fragte, was er für ihn tun kann. Jesus heilt Bartimäus. Bartimäus darf wieder sehen. Vor allem darf er Jesus sehen. Der Mensch, der ihn hörte, der auf ihn zuging und der ihn fragte, was er braucht. Bartimäus Glaube und seine Hartnäckigkeit haben ihm geholfen gesund zu werden.

Dies ist die 6. und letzte Geschichte meiner Reihe, wobei die Reihe nach Belieben um weitere Geschichten rund um Jesus aus dem Neuen Testament verlängert werden kann. Die Kinder sollen ein Bild von Jesus und seinem Charakter bekommen und davon, wie er mit Menschen umging. Vor allem von seiner Zugewandtheit und Liebe den Ausgeschlossenen, Kranken und Hilfsbedürftigen gegenüber dürfen die Kinder hören und sich dies als ein gutes Beispiel nehmen.

Bartimäus vor der Stadtmauer zu Jericho (rechts) und die Menschenmenge um Jesus (mittig). (Foto: Elisa)

Freies Erzählen der Geschichte und paralleles Legen des Bodenbildes

Während du den Kindern die Geschichte frei erzählst, legst du nach und nach die entsprechenden Materialien in die Mitte des Sitzkreises. Wenn es dir leichter fällt, kann der Grundriss auch schon gelegt sein und du setzt nur die Figuren während des Erzählens in das Bild. Grundsätzlich sei gesagt, dass dieses Vorgehen auch mit sehr schlichten Figuren aus Holz oder ausgedruckten Figuren geht. Für die Kinder ist jede Veranschaulichung goldwert und es braucht nicht unbedingt die besonderen Figuren, die ich genutzt habe.

Exemplarisch werde ich in diesem Artikel wiedergeben, wie man die Geschichte frei erzählen könnte:

Die heutige Geschichte spielt in Jericho, einer Stadt, die von einer Mauer umgeben war. Es gab ein Stadt-Tor, durch das die Menschen ein- und ausgingen. Und weil an diesem Stadttor alle Menschen vorbeigingen, saß dort der blinde Bettler Bartimäus. Hier konnte er hin und wieder eine kleine Spende Essen oder ein wenig Geld bekommen, wenn jemand Mitleid mit ihm hatte.

Aber Bartimäus hatte gar nicht den Wunsch nach Essen oder Geld. Er war blind. Er konnte den Himmel und die Wolken nicht sehen, er konnte die Sonne nur auf der Nasenspitze spüren, er hörte Stimmen und Schritte und Hufe der Tiere, aber er sah sie nicht. Er konnte einfach nichts sehen. Es war alles schwarz. Wie gerne hätte er noch einmal die Farben sehen können und all die Menschen, die täglich in die Stadt ein- und ausgingen.

Und seit einigen Tagen hörte er die Menschen immer wieder über diesen Jesus reden. Ein Mann, der viel von Gott erzählte, viele Geschichten… aber der auch Menschen half – und er hatte sogar gehört, dass Jesus schon mal eine ganz gekrümmte Frau geheilt hatte. Sie war lange krank gewesen und niemand konnte ihr helfen. Sogar im Tempel hatte er sie geheilt am Sabbat. Das hatte die Pharisäer vielleicht aufgeregt und es gab ganz schon Aufruhr deswegen. Bartimäus fragte sich, ob Jesus auch ihn heilen würde? Er musste es versuchen. Wenn dieser Jesus nur vorbeikommen würde. Irgendwann müsste er ja wieder aus der Stadt herauslaufen. Also entschied sich Bartimäus genau dort zu bleiben, wo er war.

 

Bartimäus wurde gehört. Er darf zu Jesus und alle schauen zu. (Foto: Elisa)

Und eines Tages hörte er viele Menschen reden. Es musste eine große Menge an Menschen sein. Und er hörte eine Stimme. Ein Mann sprach über Gottes Reich. DAS musste Jesus sein. Er griff einen vorbeiziehenden am Mantel und fragte: „Ist das etwa Jesus?“ „Ja, pssst, sei leise, ich möchte etwas hören!“ Da fing Bartimäus an zu schreien: „Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner!

Bartimäus wurde ermahnt, dass er leise sein solle. Aber er rief noch lauter: „JESUS! DU Sohn Davids, hab Mitleid mit mir!“ Und plötzlich wurde es still, Jesus hörte auf zu reden und die Menschen wurden leise. Bartimäus sah zwar nichts, aber er hatte das Gefühl, dass alle ihn anschauen. Dann sagte ein anderer Mann zu ihm: „Los steh auf, geh zu Jesus. Er will dich sehen.“ Und Bartimäus stand schnell auf und ließ sich zu Jesus führen.

Jesus sprach Bartimäus in einer sanften und liebevollen Stimme an und fragte: „Was möchtest du, dass ich für dich tun soll?“ Und Bartimäus traute seinen Ohren kaum und sagte ganz schnell: „Rabbuni (- was ‚mein Meister‘ / ‚mein Lehrer‘ heißt -), dass ich sehend werde.“ Und Jesus sagte zu ihm: „Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen.“

Bartimäus traute seinen Augen nicht. Er schaute in das freundliche Gesicht von diesem Jesus. Er sah in seine liebevollen Augen und fühlte einfach nur Frieden und Annahme in seinem Herzen. Noch schöner als dass er sehen konnte war, dass er bei Jesus war. Dort wollte er bleiben: bei Jesus! Ab diesem Tag folgte Bartimäus Jesus auf Schritt und Tritt und half wo er konnte, er lernte viel über Gott, den Jesus Vater nannte und hatte einen besten Freund und Erlöser gefunden.“

Szene mit Figuren: Jesus heilt Bartimäus, der seine Augenbinde wegwirft. (Foto: Elisa)

Arbeitsphasen

Option 1:

Nach dem Erzählen der Geschichte im Sitzkreis dürfen die Kinder ausprobieren, wie es sich anfühlt nichts zu sehen. Die Lehrkraft bringt einige Schals und Tücher mit, die die Kinder sich um die Augen binden dürfen. Jeweils ein anderes Kind, darf das Kind mit den verbundenen Augen ein wenig durch den Klassenraum führen, ohne dass dieses irgendwo anstößt. Die Kinder sollen auch darauf achten, wie es sich anfühlt, wenn die Augenbinde irgendwann wieder abgenommen wird. Wir haben sie sich im Dunkeln gefühlt und wie, als es wieder hell war und sie alles sehen konnten? Dies kann man am Ende in einem abschließenden Sitzkreis besprechen. Wie schön war es für Bartimäus, der so lange nichts sehen konnte, in Jesu Gesicht zu schauen, in die staunenden Gesichter der Zuschauer und ab da einen Freund gefunden zu haben, mit dem er durch die Städte zieht.

 

Option 2:

Die Kinder bekommen durcheinander gewürfelte Bilder der Bartimäus-Geschichte und dürfen diese ausschneiden und in die richtige Reihenfolge bringen. Hier empfehle ich im Internet nach Bildern zu suchen oder selbst rasch etwas als Kopiervorlage zu zeichnen. Ebenso kann man den Kindern den Auftrag geben selbst eine kleine Bildergeschichte zu den einzelnen Szenen zu zeichnen.

Beispiel für den Arbeitsauftrag. (Foto: Elisa)

Schaut euch gerne die vorherigen „Jesus-Geschichten“ an und viel Freude beim Unterrichten!

Als kleinen Sneak-Peak sei schon einmal gesagt, dass als nächster Artikel der Vorschlag für die Abschlussstunde der Jesus-Einheit folgt.

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