Abschied der Viertklässler: Gestalten eines „Wunschbaumes“

Zur Verabschiedung unserer Viertklässler veranstaltete unsere Schule dieses Schuljahr zum ersten Mal einen „Schulgottesdienst“. Unter dem Motto „Baum“ sollten unsere drei vierten Klassen diesen Gottesdienst gestalten. Nachdem die Durchführung eines „Gottesdienstes“ mehrheitlich in einer Konferenz beschlossen worden war, drehten sich meine Gedanken nun darum, welchen sinnvollen Beitrag meine Klasse zu diesem Gottesdienst leisten könnte. Die üblichen von den Viertklässlern umgeschriebenen „Hit-Listen Songs“ fielen nun leider flach, da ich dies für unpassend erachtete. Bald jedoch kam mir der Gedanke, mit den Kindern meiner Klasse einen „Wunschbaum“ zu gestalten: Ein Baum aus Holz, auf dessen Äste Wünsche für alle Kinder der Schule geschrieben werden sollten.

 

Die Umsetzung

Im Kunstunterricht machten wir uns also an die Umsetzung: Auf Leimholz zeichneten die Schülerinnen und Schüler zunächst einen großen Stamm und anschließend jeder seinen eigenen Ast auf. Danach sägte jedes Kind diesen mit der Dekupier- sowie der Stichsäge aus. War er geschliffen, konnte der Ast mit Holzlack angemalt werden. 

Anschließend sammelten wir gemeinsam „Wünsche“. Sehr schnell hatten die Schülerinnen und Schüler meiner Klasse verstanden, worauf es ankam und in kürzester Zeit hatte jedes Kind für sich eine eigene Begrifflichkeit herausgesucht, welche mit Edding auf den jeweiligen Ast geschrieben wurde. Auf Wunsch der Schülerinnen und Schüler hin übten wir mehrmals das freie, deutliche Formulieren des Wunschsatzes.

Kontinuierliches Wachsen des Baumes im Gottesdienst

Dann war es soweit. Bewaffnet mit seinem eigenen Ast marschierten wir zur Verabschiedung in die katholische Kirche. Als der große Moment gekommen war, stellten sich die Schülerinnen und Schüler in vorher genau besprochener Reihenfolge im Seitenschiff der Kirche auf. Einzeln kamen nun die Kinder nach vorne zum Mikrofon und sprachen den jeweiligen Wunschsatz: „Ich wünsche euch und uns ewige(s)(n) „Freude“, „Hilfsbereitschaft“, „Toleranz“, „Selbstbewusstsein“... Ein Kind nach dem anderen steckte anschließend seinen Ast in die jeweilige Halterung am Stamm, so dass am Ende unseres Beitrages ein „Wunschbaum“ in der Kirche stand. Die Resonanz der Eltern, aber auch die der Kolleginnen und Kollegen war durchweg positiv. Und der Baum findet seine Verewigung an einer Wand im Eingangsbereich unserer Schule.

 

Gottesdienst zeitgemäß und sinnvoll?

Ob ein christlicher Gottesdienst in unserer heutigen Zeit wirklich sinnvoll und angebracht ist, liegt im Anblick des Betrachters... 

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