Abschiednehmen von den Viertklässlern, aber wie?

An unserer Schule sind wir gerade dabei, die „Abschlussfeier“ bzw. genauer gesagt die Verabschiedung der Viertklässler am letzten Schultag zu planen. Im Hinblick auf die zahlreichen Corona-Verordnungen ist die Planung alles andere als einfach. In den früheren Jahren wurden die Abschlussschüler von allen anderen Kindern und deren Eltern verabschiedet. Der ganze Schulhof war voller Menschen. In diesem Jahr ist das in dieser Form natürlich nicht möglich. Deshalb haben wir uns entschlossen, dass an der Verabschiedung nur die jeweilige Abschlussklasse mit ihren Eltern teilnehmen darf. Allerdings müssen sich die Eltern und Angehörigen im Vorfeld anmelden. Die Namen der Gäste werden schriftlich festgehalten. Eine spätere Änderung ist dann leider nicht mehr möglich. Falls es regnet, weichen wir in die Festhalle aus. Ansonsten findet die Verabschiedung auf dem Schulhof statt. Fast kein Publikum, singen verboten… Wie kann man unter diesen Bedingungen die Abschlussschüler dennoch würdig und stimmungsvoll verabschieden? Dazu habe ich einige Vorschläge und Ideen.

Theaterstück

Ein lustiges Theaterstück kommt nicht nur immer gut an, sondern bietet auch den Vorteil, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler daran beteiligt werden können. Das Stück sollte allerdings nicht zu lange dauern und am besten einen kleinen und vor allem humorvollen „Einblick“ in den Schulalltag geben. Beispielsweise könnte das Stück von zu spät kommenden Schülern (mit lustigen Ausreden), dem Chaos im Klassenzimmer oder von Kindern, die bei der Klassenarbeit reihenweise abschreiben, handeln. Am besten ist es, wenn man das Drehbuch selbst schreibt. Theaterstücke „von der Stange“ sind zwar relativ einfach zu bekommen, passen aber häufig nicht besonders gut zu den örtlichen Gegebenheiten.

Gedichte

An diesem Tag geht eine vierjährige Grundschulzeit zu Ende. Eine Zeit, in der die Schülerinnen und Schüler nicht nur viel gelernt, sondern auch viel erlebt haben. Deshalb wäre es super, wenn die Schüler selbst einen Rückblick auf ihre Grundschulzeit werfen würden und die wichtigsten Punkte beispielsweise in Form eines Gedichts vortragen würden.

Schul-ABC

Natürlich lernt man in der Schule das ABC. Das weiß jeder. Aber wie wäre es mit einem ABC der etwas anderen Art? Beispielsweise in der Form, dass sich die Schülerinnen und Schüler zu jedem Buchstaben etwas Lustiges überlegen. A wie Abschreiben, B wie Bauchschmerzen (die häufigste Ausrede in der Grundschule), C wie Chaos im Klassenzimmer usw. Das ABC ist nicht nur witzig, sondern es bietet auch den Vorteil, dass sich sehr viele Schülerinnen und Schüler daran beteiligen können.

Sketche

Ebenfalls immer wieder gut kommen kurze Sketche an. Also gespielte Witze, rund um die Schule und den Schulalltag. So wie beispielsweise der Witz: Der Lehrer gibt mit dem folgenden Kommentar einem Schüler das Zeugnis: „Bei diesen Noten wird dein Vater bestimmt graue Haare bekommen“ . Daraufhin antwortet der Schüler: „Oh, da wird sich mein Papa aber freuen, er hat nämlich eine Glatze!“

Schulwitze

Wer keine Sketche möchte, kann aber auch nur Witze erzählen. Allerdings sollten es auf keinen Fall zu viele Witze sein.

Hitparade der lustigsten Ausreden

Das Steigenlassen von Luftballons ist ein schönes Abschiedsritual – auch in Corona-Zeiten. (Foto: Ralph)

Oder wie wäre es mit einer Hitparade der lustigsten Ausreden? Zum Beispiel: Mein Hamster hatte Durchfall, ich musste meine Mutter zum Arzt bringen... 

Bevor die Schülerinnen und Schüler ganz am Ende ihr Zeugnis erhalten und endgültig verabschiedet werden, lassen wir an unserer Schule noch Helium-Luftballons steigen, an denen die Kinder zuvor eine Karte mit ihren Wünschen für die Zukunft befestigt haben. Mit einem Countdown von 10 bis 0 werden die Ballons gleichzeitig losgelassen. Ein ganz tolles Bild und ein tolles Gemeinschaftserlebnis, das immer wieder gut ankommt. Natürlich ist es traurig, wenn sich die Viertklässler von den anderen Klassen nicht richtig verabschieden können. Deshalb wäre es schön, wenn die Abschlussklassen den anderen Schülerinnen und Schülern noch  etwas hinterlassen könnten. Beispielsweise eine Bank, auf der ihre Namen stehen, einen Baum oder auch etwas Anderes.     So, das war´s. Vielleicht war dieses Mal wieder die eine oder andere Inspiration für euch dabei. Wenn ja, würde ich mich freuen. Ansonsten vielleicht beim nächsten Mal.

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