Wer kennt es nicht? Die Schülerinnen und Schüler öffnen zum Frühstück ihre Brotdosen – und zum Vorschein kommen eingepackte Schokohörnchen, Toastbrot mit Nutella – oder gar Chips. Und in den Getränkeflaschen befindet sich statt Wasser oder Schorle Fanta oder Eistee. Zeit, die Schülerinnen und Schüler bereits im Grundschulalter für eine ausgewogene, gesunde Ernährung zu sensibilisieren.
Im Rahmen des Sachunterrichts behandelte ich in den letzten Wochen mit meiner zweiten Klasse das Thema „gesunde Ernährung“. Besonders erschreckend war für Kinder, wie viel Zucker in vielen Lebensmitteln steckt, auch in Lebensmitteln die „gesunde Ernährung“ suggerieren (z.B. Früchtequark). Beeindruckend visualisieren lässt sich dies durch das Stapeln von Zuckerwürfel.
Ausgewogene Ernährung als Ziel
Zunächst einmal sollte mit den Schülerinnen und Schülern besprochen werden, wie viel Zucker jedes Kind, aber auch jeder Erwachsene pro Tag zu sich nehmen darf. Bei Kindern im Grundschulalter spricht man von circa 42 Gramm, was circa 14 Zuckerwürfeln entspricht. In diesem Zusammenhang sollten natürlich auch die Konsequenzen thematisiert werden, die stark überhöhter Zuckerkonsum mit sich bringt.
Auch wichtig zu thematisieren ist die Tatsache, dass Zucker von „Natur aus“ in vielen Lebensmitteln vorkommt – und deswegen nicht „verteufelt“ werden darf. Vielmehr soll es um eine ausgewogene Ernährung gehen. Untersucht man nun aber diverse Lebensmittel auf seinen Zuckergehalt, so wird schnell deutlich, dass der empfohlene Tagesbedarf bei deren Konsum schnell überschritten wird. So stecken in einem Glas (250ml) Multivitaminsaft allein 24 Gramm Zucker, was schon 8 Stück Würfelzucker entspricht.
In unserer Unterrichtssequenz untersuchten wir nun diverse Lebensmittel, die bei Kindern äußerst beliebt sind: Fruchtjoghurt, Multivitaminsaft, Fanta, Eistee, Ketchup, Marmelade, Nutella, Kekse, Gummibärchen – aber auch Brot, Käse, Wurst und Müsli.
Zunächst sollten die Schülerinnen und Schüler schätzen, wie viel Zucker, veranschaulicht durch Zuckerwürfel, in den jeweiligen Lebensmitteln stecken. Anschließend berechneten wir den tatsächlichen Zuckergehalt anhand der jeweiligen Lebensmittelangabe. Von dem jeweiligen Ergebnis waren viele Kinder erschrocken.
Es muss auf die Portionsgröße geachtet werden. Man kann zwar den Zuckergehalt einer Ketchupflasche oder eines Nutella Glases (72 Stück Würfelzucker) berechnen und schnell darstellen – muss aber dabei beachten, dass dies (im Ideal- oder Normalfall) keine Tagesportion darstellt. Dies muss natürlich auch den Schülerinnen und Schülern bewusst gemacht werden.
Und zum Abschluss der Unterrichtseinheit empfiehlt sich ein wirklich gesundes Frühstück:
Zum Abschluss unserer Unterrichtseinheit werden meine Klasse und ich gemeinsam ein „gesundes, ausgewogenes“ Frühstücksbuffet gestalten - und gemütlich gemeinsam davon essen. So wird noch einmal ins Bewusstsein gerufen, was wirklich gesund ist und was nicht.
Auf einen „gesunden“ Inhalt der Brotdose sollten Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte jedoch kontinuierlich achten und gegebenenfalls auch am Elternabend das Thema aufgreifen.
Wie handhabt ihr das Thema in euren Klassen?