Meine DaZ-Sprachfördergruppe (3): Ein Klassentier einsetzen?

Ob ich für meine DaZ-Sprachfördergruppe ein „Klassentier“ anschaffe, habe ich mir gut überlegt und das Für und Wider mehrmals abgewogen und mich letztendlich dafür entschieden. Alle Bedenken waren völlig unbegründet und es haben sich im Laufe der Zeit nur noch weitere Vorteile gezeigt, die ich zunächst gar nicht im Blick hatte. Also lässt sich die Frage aus der Überschrift mit einem dicken JA! beantworten. Die Begründung soll nun folgen:

Ein Klassentier lernt mit

An unserer Schule ist es so geregelt, dass die Kinder aus meiner Sprachfördergruppe alle festen Regelklassen zugeordnet sind. Sie kommen also gemischt aus der Fisch-, Zebra-, Fuchs-, Hunde-, Erdmännchenklasse und haben dort also schon ein Klassentier, mit dem sie sich identifizieren. Für die Sprachfördergruppe war es mir aber auch wichtig, einen „Begleiter“ für die Kinder zu haben, den man mal auf den Arm nehmen, drücken, kuscheln oder auf den Schoß nehmen kann. Gerade dann, wenn man sich nicht so wohl fühlt, unsicher ist, oder schlichtweg überfordert mit der (für viele Kinder) neuen Situation in einer Deutschen Schule. Außerdem sollte mein Klassentier der Sprachfördergruppe ein gemeinschaftsstiftendes Element sein, da sie ja auch viele Stunden in der Woche als DaZ-Gruppe zusammen lernen und das völlig unabhängig vom eigentlichen Klassentier der Regelklasse. Das Ganze hat zu viel weniger Verwirrung geführt als ich zunächst befürchtet hatte. Unser Oscar lernt einfach mit, er ist DA und das ist gut so! Mittlerweile hole ich auch nur noch mit Oscar zusammen die Kinder aus der Regelklasse ab. Das Klassentier wird zur Türe reingesteckt und das heißt für die DaZis schon automatisch: Mäppchen und DaZ-Mappe nehmen und mitkommen. Das erste Kind darf dann das Tier an sich nehmen und in den folgenden Klassen die Rolle übernehmen und die Kinder abholen. Wenn die DaZ-Gruppen aufgrund der hohen Fluktuation mal wieder sehr klein waren, hat Oscar einfach die Sprachspiele mitgespielt. Er musste dann manchmal von einem Kind „gesprochen werden“, was dann dazu führte, dass der zu lernende Chunk in der Runde noch einmal mehr gesagt wurde. Perfekt! Oder zum Beispiel bei dem Spiel „Mein rechter rechter Platz ist frei!“, konnte man sich auch das Tier herbeiwünschen. Das war sehr beliebt!

Oscar bekommt Verstärkung

Mittlerweile habe ich sogar die Reihe erweitert und wir haben noch ein Tier dazubekommen. Ein Mädchen. So habe ich gleich Beispiele für SIE und ER! Beim Thema Körperteile konnten wir uns anschauen, welche Statur und welche Anzahlen von Fingern und Zehen unsere Tiere haben oder auch nicht. Verneinungen lassen sich direkt mitumsetzen: „Das Tier hat KEINE Nase!“. In unserem Fall zumindest nicht. Einige Wochen hatten wir sogar noch eine Freundin von Oscar zu Besuch und haben das als Schreibanlass benutzt:   Ich möchte die Tiere nicht mehr missen! Sie sind zum Bestandteil meines Unterrichts in der Sprachfördergruppe geworden, sie sind Teil unserer Rituale geworden und den Kindern ans Herz gewachsen. Ich kann es nur empfehlen! Setzt ihr ebenfalls Stofftiere im Unterricht ein? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?
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