Umwelterziehung (3): Das „Baumtagebuch“
Nachdem das neue Jahr gerade erst begonnen hat, möchte ich euch heute einen Tipp für ein Jahresprojekt geben, das ihr z. B. im Februar starten könnt. Dieses Mal geht es nicht um Tiere, sondern um Bäume. Bei diesem Projekt, ihr könnt es „Baumtagebuch“, „Baumprotokoll“ oder beispielsweise auch „Der Baum im Jahresverlauf“ nennen, sollen die Schülerinnen und Schüler ein ganzes Jahr lang einen Baum beobachten. Am besten eignen sich dazu Obstbäume, Kastanienbäume und Eichen. Oder ganz allgemein Laubbäume. Natürlich können auch Nadelbäume beobachtet werden, aber aus meiner Sicht eignen sich Laubbäume zum Beobachten viel besser. Deshalb erscheint mir diese Vorgabe sehr sinnvoll. Aber ansonsten können die Schülerinnen und Schüler „ihren Baum„ frei wählen.
Was können die Kinder beobachten?
- die jahreszeitlichen Veränderungen eines Baumes
- den Zustand der Knospen während der verschiedenen Jahreszeiten
- die Entwicklung der Blätter und Blüten
Wie soll das Projekt ablaufen?
Am besten wäre es, wenn es auf eurem Schulhof oder in direkter Umgebung mehrere Bäume geben würde, dann könnten die Kinder ihre Beobachtungen im Rahmen des Unterrichtes machen. Wenn das nicht geht, beispielsweise weil eure Schule direkt in der Stadt liegt oder weil es bei euch keine Bäume gibt, müssen die Kinder das Projekt größtenteils zuhause als (Langzeit-) Hausaufgabe durchführen.Wie sollen die Kinder ihre Beobachtungen dokumentieren?
Für das Projekt brauchen die Schülerinnen und Schüler einen Ordner oder ein Heft im DIN-A4-Format, in dem die Beobachtungen dokumentiert und festgehalten werden. Auf der ersten Seite sollte ein allgemeiner Steckbrief des Baumes sein (Name, Verbreitung, Besonderheiten, Holz…). Genauere Angaben, wie z. B. die Höhe oder der Umfang des Baumes folgen bei den Monatsaufgaben. Doch dazu später mehr. Schön wäre es auch, wenn die Kinder ein Inhaltsverzeichnis mit den Monatsnamen, Seitenzahlen und evtl. auch mit dem jeweiligen Datum hätten. Beim Protokollieren kommt es vor allem darauf an, dass die Schülerinnen und Schüler „ihren Baum“ möglichst genau beobachten und ihre Eintragungen bzw. Protokolle immer mit einem Datum versehen. Besonders wichtig bei der Dokumentation sind Zeichnungen und/oder Fotos. Zur Dokumentation sind vor allem auch getrocknete bzw. gepresste Blätter, Blüten und andere Materialien, wie. z. B. Zweige, sehr wichtig. Diese können ebenfalls in die Projektmappe eingeklebt werden. Natürlich wären viele Kinder ohne eine Hilfestellung überfordert. Deshalb sollten sie jeden Monat verschiedene Aufgaben (Monatsaufgaben) bekommen, anhand derer sie ihren Baum noch gezielter und genauer beobachten können. Die Aufgaben können allgemeiner Art sein, aber sie müssen natürlich auch an die Jahreszeiten angepasst sein. Zu Beginn des Beobachtungsjahres sollen die Kinder sich mit der Größe ihres Baumes (Höhe, Umfang des Stammes) vertraut machen. Eine schöne Aufgabe ist es auch, wenn sie mit Hilfe eines Bleistiftes und eines Blattes die Struktur der Rinde abpausen. Außerdem wäre es super, wenn die Schülerinnen und Schüler am Anfang ihrer Projektmappe begründen würden, warum sie sich gerade für diesen Baum entschieden haben bzw. was ihnen an diesem Baum so gut gefällt.Was sind die jahreszeitlichen Schwerpunkte?
Im Frühjahr stehen die Knospen bzw. die Veränderungen der Knospen im Mittelpunkt der Beobachtung. Aufgrund der Tatsache, dass die Knospen relativ schnell wachsen, sollten die Kinder alle zwei bis drei Tage die Größe der Knospen messen und dokumentieren. Schön wäre es, wenn sie hierzu eine Fotoreihe, mit echten Fotos oder auch mit Zeichnungen (Knospen in Originalgröße) machen würden.![](/sites/default/files/styles/responsive_200w/public/20170923_181622_neu2-1.jpg.webp?itok=n6TP1i7H)
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