Heute möchte ich euch das Bilderbuch „Die vier Lichter des Hirten Simon“ mit der dazugehörigen, von mir konzipierten Unterrichtsreihe für Klasse 3 oder 4 vorstellen. Das Ziel der Unterrichtsreihe ist, dass die Schülerinnen und Schüler die Glaubensdimension des Bildwortes von Jesus als dem Licht der Welt anhand einer emotionalen Auseinandersetzung mit dem Bilderbuch „Die vier Lichter des Hirten Simon“ und der daran anknüpfenden Weihnachtsgeschichte entfalten. Meine Religionsstunden folgen immer dem Aufbau Einstieg (im Stuhlkreis), Arbeitsphase und Präsentations-/Reflexionsphase (im Stuhlkreis).
1. Stunde: Meine Erfahrungen mit Licht und Dunkelheit
In dieser Stunde führe ich an die Thematik des Bilderbuchs „Die vier Lichter des Hirten Simon“ heran, ohne, dass ich das Buch konkret nutze. Ich treffe mich mit den Kindern im Stuhlkreis im abgedunkelten Klassenraum und führe mit ihnen eine Meditation durch, die im Dunklen startet. Nach und nach entzünden wir die Teelichter, die vor den Stühlen der Schülerinnen und Schülern stehen.
Hinterher sprechen wir über die Meditation und über die Gedanken, Gefühle und Assoziationen bezüglich der Dunkelheit und des Hell-Werdens. Mögliche Impulse könnten sein:
Wie hast du dich im Dunklen gefühlt?
Wann ist es dunkel für dich (beim Einschlafen, nachts…)?
Wie fühlst du dich beim Kerzenschein?
Was konntest du sehen? Was blieb dir vorher verborgen?
Wann sitzt du beim Kerzenschein (zuhause, im Winter, an Weihnachten, in der Kirche…)?
Ich entlasse die Kinder in die Arbeitsphase mit dem Arbeitsauftrag, ein Bild zu Helligkeit oder Dunkelheit zu gestalten (z. B. mit Pastell- oder Ölkreide). Am Ende präsentieren und sprechen wir über die Bilder und schließen die Stunde ab.
2. Stunde: Simon fühlt sich, als ob es ganz dunkel in ihm wäre
Ich lese aus dem Buch „Die vier Lichter des Hirten Simon“ vor bis zu der Stelle, als das Lamm verschwindet. Ich frage die Kinder, wie sich Simon fühlt und schreibe die Äußerungen der Kinder auf kleine Kärtchen, die wir in die Mitte unseres Stuhlkreises legen.
In der Arbeitsphase gestalten oder schreiben, wie es in Simons Herz aussieht. Zu Simons Gefühlen malen sie entweder gegenstandslos, schreiben aus der Perspektive Simons einen Tagebucheintrag oder gestalten ein Legebild mit verschiedenen Materialien, die ich mitbringe (z. B. Watte, Muggelsteine, Draht, etc.). Hierfür habe ich zwei Arbeitsblätter zur Auswahl, einmal das Herz und einmal einen Tagebucheintrag.
Wir treffen uns am Ende der Stunde im Stuhlkreis, um die Ergebnisse zu betrachten. In der Reflexionsphase überlegen wir, wie es Simon in der Situation besser gehen könnte und was es dafür bräuchte. Dabei verweise ich auf eigene Erfahrungen der Kinder, indem ich sie frage, was ihnen schon mal geholfen hat, wenn sie traurig o. Ä. waren. Die genannten „Tipps“ sammele und schreibe ich auf gelbe Streifen in der Mitte.
3. Stunde: Dunkle Wege
Ich lese aus dem Buch einschließlich der Dieb-Szene vor und lege die Äußerungen des Diebes in Form von Sprechblasen in die Mitte (z. B. „Helfen? Mir kann niemand helfen.“, „Du bist der erste Mensch, der freundlich zu mir ist.“) und lasse die Sprechblasen nochmal von den Schülerinnen und Schülern vorlesen. Dabei setze ich den Fokus auf die Sprechblase „Mein Weg ist im Dunklen“ und frage die Kinder, was der Satz wohl bedeutet.
Die Schülerinnen und Schüler schreiben in der Arbeitsphase aus Sicht des Diebes nach der Begegnung mit Simon einen Tagebucheintrag (Vorlage siehe hier) oder malen oder legen mit Legematerialien den (Lebens-) Weg des Diebes. In der Präsentations- und Reflexionsphase betrachten wir die Ergebnisse und ich lege den Satz von Simon „Hier, nimm das Licht. Es wird deinen Weg erhellen.“ dazu. Ich frage die Kinder, was der Satz für den Dieb bedeutet, warum sich der Dieb so sehr über das Licht erfreut und was das Licht in ihm bewirkt.
In meinem nächsten Beitrag lest ihr, wie die Unterrichtsreihe weitergeht. Wie hat euch die Unterrichtsreihe bisher gefallen? Kanntet ihr das Buch oder habt ihr bereits dazu gearbeitet? Schreibt es gerne in die Kommentare!