Kerzenlicht, Mandarinenduft, ein weihnachtlich geschmücktes Klassenzimmer, aber auch immer wieder Entspannungsmomente, in denen wir Kraft schöpfen: Die Adventszeit ist für mich eine der schönsten Phasen im Schuljahr. Auch für die Kinder ist es eine besondere Zeit der Vorfreude, die wir deshalb im Schulalltag ein wenig zelebrieren wollen.
Aktionen als Schulfamilie
Deshalb haben wir im Kollegium einige klassenübergreifende Rituale etabliert wie beispielsweise das gemeinschaftliche Adventssingen, das die Schulfamilie in der besinnlichen Zeit ein Stück näher zusammenrücken lässt. Ebenso beteiligen wir uns als Schule an einer Stadtteilaktion und gestalten jedes Jahr 24 Adventsfenster, von denen im Dezember täglich ein anderes schön beleuchtet der Öffentlichkeit präsentiert wird.
Unser Adventsritual in der Klasse
Doch auch in den Klassen selbst ist einiges los, was weihnachtliche Stimmung aufkommen lässt. In meiner Ganztagsklasse läuten wir die Adventszeit mit einer winterlichen Klassenzimmerdekoration ein. Dazu gehören unter anderem neue Fensterbilder, die wir entweder im Kunst- oder im Werkunterricht gestalten, und natürlich ein Adventskalender.
Für eine ganz besondere Stimmung sorgen Windlichter, die ich mit den Kindern Ende November bastle. Sie verbleiben die gesamte Vorweihnachtszeit bei uns im Klassenzimmer und wir binden sie auch in unser tägliches Adventsritual mit ein. Dabei ist mir vor allem wichtig, dass die Kinder in dem oft stressigen Schulalltag einen Moment lang zur Ruhe kommen können. In unserem abgedunkelten Klassenraum sorgen deshalb zu Beginn unseres Rituals Kerzenlicht und eine ruhige Entspannungsmusik für eine warme, gemütliche Atmosphäre. Jeder Schüler darf hierfür sein Windlicht an seinen Sitzplatz holen und das LED-Licht darin einschalten. Anschließend tippt ein Helferkind seine Mitschüler nacheinander an. Dies ist das nonverbale Zeichen sich einen Platz im Sitzkreis zu suchen.
Wenn es sich alle Kinder auf ihrem Kissen bequem gemacht haben, zünden wir die Kerzen am Adventskranz an und ich lese ein Kapitel aus unserer Adventsgeschichte vor. Für Klasse 1 und 2 eignet sich beispielsweise das Buch „Spekulatius, der Weihnachtsdrache“. In der Geschichte bekommt die Identifikationsfigur Mats ein goldenes Ei geschenkt, aus dem ein Drachenbaby schlüpft. Da der Kleine nach Weihnachtsgebäck duftet, nennt Mats ihn kurzerhand Spekulatius. In 24 Kapiteln erfährt die Klasse, welches Chaos der kleine Drache bei Mats und seiner Familie anrichtet und wie er ihnen damit die Vorweihnachtszeit versüßt.
Nach der Vorlesegeschichte lose ich ein Kind aus, das die nächste Tür des Adventskalenders öffnen darf. Meistens befülle ich diesen mit einer Süßigkeit und einer nützlichen Kleinigkeit wie einem Radiergummi. Ausklingen lassen wir unser Adventsritual wie wir es begonnen