Haarige Unterstützung: Wie unser Schulhund aktiv den Unterricht bereichert (2)

Wie  in meinem ersten Beitrag  beschrieben, ging es beim Einsatz des Schulhundes in unseren Klassen zunächst darum, Vorurteile und Vorbehalte der Schülerinnen und Schüler einem großen Hund gegenüber abzubauen und Vertrauen zu wecken. Obwohl eine doch nicht kleine Anzahl der Kinder äußerst skeptisch waren (insbesondere unter den muslimischen Kindern, siehe dazu auch diesen Beitrag), bauten die allermeisten Kinder bereits in der ersten Begegnung Vertrauen zu dem Hund auf, konnten ihn streicheln und waren oft auch bereit, ihn ein „Leckerli“ aus der Hand zu füttern.

Als diese Kontaktaufnahme in den Klassen erfolgreich gemeistert war, ging es nun darum, den Hund aktiv in das Unterrichtsgeschehen einzubinden.

Mithilfe eines Korkens lässt es sich für den Hund besser greifen. (Foto: Hanna)

Aktive Unterrichtsgestaltung durch den Hund

Wie vielen bekannt ist, überträgt sich die Ruhe eines Tieres auf die Kinder. So bereitet es vielen Schülerinnen und Schülern bereits große Freude, ihre Aufgabenstellungen in direktem Beisein des Hundes zu erledigen.

Allerdings kann der Hund auch Aufgaben in der direkten Interaktion mit den Schülerinnen und Schülern übernehmen.

So kann der Hund beispielsweise den Schülerinnen bestimmte Wortkarten anliefern, die von den Kindern u.a. bestimmten Bildern zugeordnet werden müssen. Damit der Hund die Karten mit dem Maul „greifen“ kann, müssen darauf beispielsweise Korken aufgeklebt werden. Dies bietet sich beispielsweise im Fach Sachunterricht an. So können die Kinder das Bild einer Burg nach und nach mit den einzelnen Gebäudeteilen beschriften.

Der Dog-Talk-Button. (Foto: Hanna)

Auch gibt es einen sog. „Dog-Talk“ Button, der von der Lehrkraft individuell besprochen werden kann. Der Hund kann mit seiner Schnauze den „Button“ drücken – und der Arbeitsauftrag erklingt. So beispielsweise zum Thema „Wortarten“: „Nenne ein Nomen mit einem unbestimmten Artikel“ und anschließend „Bilde den Plural des eben genannten Nomens und nenne ihn mit bestimmtem Artikel“. Da die Schülerinnen und Schüler diese Aufgaben ziemlich selbständig in Kleingruppen mit dem Hund bearbeiten können, ist dies oftmals sehr motivierend.

Die Voraussetzung liegt darin, dass alle Schülerinnen verantwortungsvoll mit dem Hund umgehen. Die Erfahrung zeigt aber, dass sich alle Kinder sehr behutsam zeigen.

Unsere Schulhündin in Aktion. (Foto: Hanna)
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