Sketchnotes sind Notizen, die zum Beispiel anstelle von Stichpunkten verwendet werden und aus möglichst vielen einfachen Grafiken bestehen. „Ich kann aber nicht zeichnen“ höre ich meine Kolleginnen und Kollegen dann häufig einwenden. Darum geht es auch gar nicht. Zeichnen können als Kunst steht gar nicht im Vordergrund.

Die einfachen Strichfolgen kann jeder lernen (dazu gibt es auch hervorragende Bücher) und das sind auch häufig nur bestimmte Grundelemente, die man dann je nach Situation abwandeln kann. Es ersetzt die Kompliziertheit des Formulierens und ist manchmal einfacher und schneller an die Tafel gebracht.

Wie kann ich Sketchnotes einsetzen?

Sie eignen sich fächerübergreifend und sind je nach Können auch flexibel und spontan einsetzbar. Ich bereite mich darauf vor, wenn ich zum Beispiel in Religion eine Bibelgeschichte erzählen und meinen Vortrag mit Sketchnotes begleiten möchte. Dann mache ich mir vorher Gedanken darüber, wie mein Tafelbild am Ende aussehen soll und zeichne es mir am Abend vorher schon mal auf. Dann habe ich auch gleich einen roten Faden für mich und vergesse beim Erzählen nichts Wichtiges.

Mit Hilfe von Sketchnotes lassen sich Zusammenhänge verständlich und ansprechend visualisieren. (Foto: Mia)

Auch im DaZ lässt es sich super einsetzen, um neue Vokabeln oder kurze Erzählungen zu visualisieren, die dann von den Schülerinnen und Schülern nachgesprochen werden sollen. Chunks zu dem ein oder anderen Bilderbuch oder kurze Sprechverse lassen sich je nachdem ebenfalls darstellen.

Was lernen die Schüler dadurch?

Kinder lernen unterschiedlich – daher ist „ab jetzt nur noch Sketchnotes“ natürlich nicht die Lösung. Aber sie lockern auf, bereichern einen Vortrag, sind wie Stichpunkte guter Anker für einen Vortrag und gleichzeitig bleiben sie als Bilder (so ist meine persönliche Beobachtung) den Kindern häufig besser im Kopf. Schülerinnen und Schüler als Rezipienten der Vorträge profitieren also davon, wenn sie zuhören, aber sie können es auch als Aufgabe in die Gruppenarbeiten bekommen, um ein Kurzvortrag vorzubereiten. Oder sie setzen es beim nächsten Referat ein, um ihr Plakat aufzupeppen. Aber auch als Methode bei der Textarbeit kann ich mir Sketchnotes gut vorstellen!

Sketchnotes im Unterricht?

Ja! Auf jeden Fall! Ich glaube da ist noch viel Luft nach oben und ich werde diese Art der Gestaltung auf jeden Fall weiter in meinen Unterricht einbauen.
Auch auf meinen Arbeitsblättern schleichen sie sich immer wieder ein. Und auch meine Grafiken sind nicht immer perfekt. Aber glaubt mir mal, dass Sketchnotes auch dann den Kindern im Gedächtnis bleiben, wenn sie nicht so schön sind. Ich hatte auch schon einen „einsturzgefährdetes Haus“ und das blieb auch als solches im Gedächtnis.

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