Wie versprochen melde ich mich heute nochmals zum Thema Tierpräsentation bei euch. Beim letzten Mal ging es ja vor allem um organisatorische Fragen und die Themen „Haustiere“ und „Tiere in ihrem Lebensraum“.
Heute möchte ich euch zwei weitere, äußerst interessante Möglichkeiten aufzeigen, die zudem überaus aktuell sind.
Erdreport zum Artensterben
Im Mai dieses Jahres wurde in Paris der Artenvielfalt-Bericht des Weltbiodiversitätsrates IPBES veröffentlicht. Mehr als 145 Autoren und 300 Expertinnen und Experten aus über 50 Ländern haben an diesem Bericht mitgewirkt. Die Ergebnisse sind äußerst besorgniserregend. Weltweit sind von den rund acht Millionen Tier- und Pflanzenarten rund eine Million vom Aussterben bedroht. Das weltweite Artensterben ist momentan zehn- bis hundertmal höher als im Schnitt der vergangenen zehn Millionen Jahre. Schuld daran ist hauptsächlich der Mensch.
Auf der so genannten Roten Liste, die in Deutschland von dem Bundesamt für Naturschutz erstellt wird, sind die Tierarten aufgelistet, die in Deutschland gefährdet sind. Daneben gibt es noch nationale Listen und teilweise auch rote Listen von Bundesländern, wie z. B. Bayern.
In Deutschland sind unter anderem Feldhamster, Alpensalamander, Steinadler, Rebhühner und Zwergmäuse vom Aussterben bedroht.
Also wieso nicht einmal ein solches Tier für die Tierpräsentation auswählen? Vor allem auch deshalb, weil die meisten Tiere ziemlich unbekannt sind. Im Rahmen der Präsentation bietet es sich auch an, dass man im Unterrichtsgespräch auf die Hintergründe eingeht, warum die Tiere vom Aussterben bedroht sind und was wir Menschen damit zu tun haben.
Das Bundesamt für Naturschutz unterscheidet mehrere Gefährdungsstufen:
- ausgestorben oder verschollen
- vom Aussterben bedroht
- stark gefährdet
- gefährdet
- Gefährdung unbekannten Ausmaßes
- extrem selten
- Vorwarnliste
Weltweit gelten zwar ähnliche, aber nicht exakt die gleichen Gefährdungskategorien.
Die „Gewinner“ des Klimawandels
Für das Artensterben sind hauptsächlich wir Menschen verantwortlich. Abholzung der (Regen-) Wälder, Versiegelung der Flächen, intensive Landwirtschaft mit Einsatz von Pestiziden, Umweltverschmutzung usw.
Auch bei meinem zweiten Vorschlag hat der Mensch einen ganz großen Anteil. Es geht um den Klimawandel, durch den es auch bei uns immer wärmer wird. Die Sommer werden heißer und trockener und die Winter immer milder. In der Folge führt dies unter anderem auch dazu, dass immer mehr Tierarten zu uns kommen, die normalerweise viel weiter südlich, in Südeuropa leben. So wie beispielsweise die Asiatische Tigermücke, der Ammen-Dornfinger und die Gottesanbeterin. Sie alle profitieren von dem Klimawandel bzw. der damit verbundenen Erderwärmung und zählen damit zu den „Gewinnern“.
Neben diesen drei genannten Tierarten gibt es noch weitere Tierarten, die ebenfalls immer mehr bei uns heimisch werden und die sich für eine Tierpräsentation anbieten.
Auf diese Weise kann man nicht nur das Thema Klimawandel aufgreifen, sondern die Schülerinnen und Schüler können darüber hinaus auch ganz neue, unbekannte Tierarten kennen lernen. Im einen oder anderen Fall ist dies sogar gar nicht unwichtig, wie z. B. bei der Asiatischen Tigermücke. Der Grund liegt darin, dass die Tigermücke gefährliche Krankheiten übertragen kann. Aber glücklicherweise wurden solche Fälle bei uns in Deutschland noch nicht gemeldet.
Zuletzt noch ein weiterer Tipp
Im Fach Deutsch werden im Bildungsplan häufig auch Steckbriefe gefordert. Insofern wäre es ziemlich geschickt, wenn man beim Thema Tierpräsentation fächerübergreifend arbeiten würde. Beispielsweise könnte ein Schüler oder eine Schülerin eine Tierpräsentation halten und die anderen Schüler müssten im Anschluss daran, einen Steckbrief zu diesem Tier erstellen. Das erhöht nicht nur die Aufmerksamkeit beim Präsentieren, sondern macht auch garantiert allen Kindern Spaß.
Ich würde mich sehr freuen, wenn euch meine Alternativen zu den herkömmlichen Tierpräsentationen gefallen haben und ihr vielleicht die eine oder andere Idee in eurem Sachunterricht aufgreifen würdet. Bis bald.