Spiele jeder Art lösen stets bei allen Kindern große Freude und Begeisterung aus. Der Englischunterricht in der Grundschule weiß diese Motivation und Freude bereits zur Wortschatzeinführung und Festigung zu nutzen. Darüber hinaus lassen sich aber auch klassische Gesellschaftsspiele wie „UNO“ oder „Mensch ärgere dich nicht“ (englisch: Ludo) im Englischunterricht einbauen. Sie stellen dabei eine ganz besondere authentische Sprechsituation dar, schließlich spielen auch Kinder in England, Amerika oder Australien diese Spiele mit ihren Freunden oder Familien.
Die Schülerinnen und Schüler werden auf diese Weise zu einer echten sinnstiftenden Konversation mit ihren KlassenkameradInnen angeregt. Damit dies auch in der Zielsprache gelingen kann, habe ich gemeinsam mit dem Kindern ein Plakat mit den wichtigsten Redemitteln in Spielsituationen erstellt. Dieses Plakat wird in den nächsten „Spielstunden“ sicherlich noch kontinuierlich ergänzt.
Wie bei allen Hilfsplakaten sind die einzelnen Aussagen zum besseren Verständnis visuell unterstützt. Zudem finden die Kinder dieses Plakat auch digital in unserem interaktiven Wörterbuch auf dem iPad wieder (siehe hierzu auch meinen Blogbeitrag zum „interaktiven Wörterbuch im Englischunterricht“). Mit Hilfe des interaktiven Wörterbuchs haben die Kinder die Möglichkeit die einzelnen Redemittel und chunks noch einmal anzuhören und sich auf diese Weise die richtige Aussprache erneut in Erinnerung zu rufen.
Einsatz im Unterricht
Besonders an den letzten Schultagen vor den Ferien oder auch an sehr warmen Schultagen baue ich gerne ganze „Spielstunden“ ein. Man mag denken, dass die Kinder an solchen Tagen nichts lernen. Ich bin jedoch der festen Überzeugung, dass sie von solchen Unterrichtsstunden sehr viel mitnehmen. Es ist für die englischsprachige Entwicklung sehr lernförderlich, wenn sich die Schülerinnen und Schüler über einen längeren Zeitraum konstant in der englischen Sprache austauschen.
Sie nutzen neben den Spielphrasen auch die Farb- und Zahlwörter in einem motivierenden sprachlichen Kontext:
Kind 1: „Roll the dice.“
Kind 2: „Four. One, two, three, four. Four steps forward. Who´s next?“
Kind 1: „Now, the blue couter. It´s your turn.“
Kind 3: „Oh, yes. It´s my turn. Can I have the dice, please?“
Zudem bietet eine solche Unterrichtsphase eine Kommunikation auf unterschiedlichen Anforderungsbereichen an, da die Kinder sowohl nur mit einzelnen Wörtern sprechen können als auch mit ganzen Sätzen oder komplexeren eigenen Satzkonstruktionen.
Weiterhin lässt sich auch eine solche „Spielstunde“ in die typischen drei Unterrichtsphasen gliedern. Zu Beginn der Stunde bietet es sich an die Spielphrasen sowie die Spielregeln zu wiederholen. Anschließend folgt die eigentliche Spieleinheit, in welcher die Schülerinnen und Schüler das jeweilige Spiel in der Zielsprache Englisch spielen. Zum Abschluss der Unterrichtsstunde kann dann noch über das skill „speaking English“ reflektiert werden. Wie eine solche Reflexionsphase ablaufen kann, könnt ihr in meinem Beitrag zur Reflexion im Englischunterricht nachlesen.
Nun wünsche ich Euch viel Spaß bei tollen Spielstunden mit Euren SchülerInnen und Schülern!