Freud und Leid eines jeden Grundschullehrers hängen oftmals von der Elternarbeit ab, die zu den täglichen Aufgaben im Lehreralltag gehört. Heute berichte ich euch über den besonderen Pakt, den man im Hinblick auf das Thema Schulhund mit den Eltern eingeht oder eingehen sollte. Welche Grundlagen muss man schaffen und weshalb muss man die Eltern überhaupt mit ins Boot holen, wenn man tiergestützt arbeiten möchte?
Überzeugungsarbeit bei den Eltern leisten
Wenn man als Lehrkraft an dem Punkt ist, die Eltern vom Projekt Schulhund zu überzeugen, hat man bereits ein gutes Stück Weg hinter sich gebracht. Die Kollegen und die Schulleitung haben dem Projekt zugestimmt, der Schulträger hat sein ok gegeben. Natürlich bedarf es auch der Zustimmung der Schulkonferenz, aber stehen einzelne Eltern dem Projekt kritisch gegenüber, wird man sich im Verlauf auf sehr dünnem Eis bewegen.
Ich habe in unserem Fall gute Erfahrungen mit einem kurzen, informierenden Elternbrief gemacht. Alle Eltern müssen verstehen, worum es geht und was genau es für ihr Kind bringt. Wenn klar ist, dass das eigene Kind profitiert, dann fällt es den Eltern leicht, zuzustimmen. Das gilt übrigens nicht nur für den Einsatz eines Schulhundes, sondern generell für alle Vorhaben im Schulalltag. Der Aufbau des Elternbriefes spielt dabei eine wichtige Rolle. Der Hund sollte sich selbst vorstellen. Klingt komisch, schafft aber Nähe und Vertrauen. Das Projekt bekommt einen Namen und ein Gesicht – es wird für die Eltern greifbar und authentisch. In kurzen Stichpunkten wird dann vom Hund aufgezeigt, was er den Schülerinnen und Schülern im Schulalltag für einen Mehrwert bringt. Das Wichtigste ist allerdings der Abschluss des Elternbriefes, beziehungsweise die Art und Weise, wie man die Zustimmung der Eltern abfragt. Aus der eigenen Schulzeit kennen wir noch die „ja – nein – vielleicht“ Briefchen. Diese sollte man für den Elternbrief zum Thema Schulhund auf jeden Fall vermeiden. Egal wie, es wird immer Eltern geben, die aus reiner Neugier oder anderen vielleicht belanglosen Gründen „Nein“ ankreuzen werden. In meinem Elternbrief habe ich die Eltern vor vollendete Tatsachen gestellt und den Start des Projektes in angemessener Zukunft angekündigt.
Der Schulhund kommt – die Eltern dürfen fragen
Schlussendlich ist es aber am Wichtigsten, dass man den Eltern vermittelt, dass ihre Meinung zählt. Ich habe für diesen Fall ergänzt, dass ich als Ansprechpartner jederzeit zur Verfügung stehe und alle aufkommenden Fragen gerne beantworte. Außerdem dürfen die Eltern Einblick in den Hygieneplan u.a. nehmen. So wurden die Eltern über die bevorstehenden Ereignisse in Kenntnis gesetzt. Gleichzeitig sind sie aber so gezwungen, selber zu agieren, wenn sie sich gegen das Projekt aussprechen wollen oder „das Haar in der Suppe“ suchen. Auch rechtlich gesehen hat man sich mit diesem Schritt abgesichert. Denn den Eltern wird die Möglichkeit eröffnet, sich zu informieren.
Nun kann es losgehen mit der tiergestützten Arbeit. Die Kinder freuen sich auf jeden Fall schon!
Pfötchen High-Five, eure Christina
Die Fortsetzung zu diesem Beitrag erscheint in wenigen Tagen …