Die Advents- und Weihnachtszeit ist die Zeit der Lichter. Überall werden Lichter angezündet: zu Hause, in der Stadt, auf den Weihnachtsmärkten und natürlich in der Schule. Und das ist auch gut so, denn Licht bringt Wärme und Gemütlichkeit in die kalte Jahreszeit. In der Klasse kann insbesondere das Friedenslicht durch die Adventszeit begleiten.
Aktion Friedenslicht
Die Aktion Friedenslicht wurde 1986 gegründet. Jedes Jahr wird die Kerze von einem Kind an der Flamme in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem angezündet und weitergegeben. Auf einen langen Weg begibt sich dann diese Flamme und wird schließlich von den Pfadfindern in die deutschen Gemeinden gebracht. Wenn ihr Glück habt, kommt das Friedenslicht in eine Kirche in eurer Nähe. Mein Adventsritual lässt sich aber an jeder Kerze durchführen.
Das Friedenslicht im Klassenzimmer
Wie jedes Ritual, braucht auch dieses eine Vorbereitung und Einübung, um in den kommenden Stunden darauf zurückgreifen zu können. Dazu reicht eine Stunde völlig aus. Ich beginne mein Ritual in einem abgedunkelten Raum und mache nur eine Kerze (in einem großen Windlicht) an und lasse die Kinder frei über ihre Assoziationen sprechen. Dabei schreibe ich die Begriffe, die im Zusammenhang mit dem Licht fallen, auf einen Zettel.
Impulsfragen können lauten: Was verbindest du mit dem Licht? Was könnte das Friedenslicht sein? Wem kann ich ein Licht schenken?
Im nächsten Schritt berichte ich den Kindern über die Aktion Friedenslicht und zeige Bilder. Danach geht es um die Frage: Wie kann ich selbst zum Licht für andere werden?
Anschließend verteile ich in meiner Klasse ein Bild von einer Kerze, auf dem die Kinder aufschreiben, wem sie ein Licht schenken würden und wer ein Licht im Leben brauchen könnte. Und da sind wir bereits im Herzstück des weihnachtlichen Rituals: Licht sein für andere!
Sein Licht weiterzutragen und weiterzugeben, so wie das Friedenslicht von Bethlehem in die Welt getragen wird.
„Ich gebe mein Licht weiter an …“
… so beginnt dann das Ritual. In der Klasse wird es ganz ruhig. Es kann eine Kerze herumgegeben werden. Entweder darf jedes Kind etwas sagen oder immer eine bestimmte Anzahl an Kindern (beispielsweise drei). Und der Satz beginnt immer gleich: „Ich gebe mein Licht weiter an …“ und dann wird die Person genannt und vielleicht auch eine Begründung. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass fast jedes Kind Menschen kannte, die ein Licht dringend benötigen oder dem sie unbedingt eine Freude machen wollten. Dieser besinnliche Moment bereitet ganz intensiv auf die Weihnachtszeit vor.
Aber ob nun Weihnachten gefeiert wird oder nicht, das Teilen, Abgeben und aufeinander Achten steht im Vordergrund. Und in dieser Zeit ist es schön, den Kindern bewusst zu machen, dass auch sie selbst ein Licht sein und so zum Frieden beitragen können. Dass ein Licht niemals erlischt, wenn es weitergetragen wird, so wie das Licht aus Bethlehem. Hierzu passt hervorragend das Lied „Tragt in die Welt nun ein Licht“.