Ein Lapbook ist ein aufklappbares Faltbuch mit vielen Taschen, beispielsweise Leporellos, Kreis- und Viereckstaschen und vieles mehr. Dabei können die Lernenden selbst entscheiden, wie sie die verschiedenen Elemente anordnen und wie sie ihr Lapbook gestalten wollen.
Ein Lapbook wird meist zu einem bestimmten Thema erstellt und kann deshalb in allen Fächern eingesetzt werden. Gut eignen sich Themen aus dem Sachunterricht, aber ich habe es auch schon in Religion und Deutsch eingesetzt. Das Besondere an einem Lapbook ist, dass jedes Kind sein eigenes und individuelles Ergebnis erzielt und das Gelernte komprimiert in einem selbst gestalteten Heft wiederfindet. Der eigenen, kreativen Gestaltung sind hierbei keine Grenzen gesetzt.
Ein Lapbook im Deutschunterricht
Lapbooks können sowohl zu grammatischen als auch zu literarischen Themen eingesetzt werden. Geht es beispielsweise um grammatische Inhalte, können Merksätze zur Bestimmung von Satzgliedern gefunden und aufgeschrieben werden. Diese können auf kleine Zettel (wie Spickzettel) geschrieben und in das Lapbook geklebt werden. Ein solches Grammatik-Lapbook kann für die grammatischen Inhalte eines halben oder ganzen Schuljahres geführt werden. Hier kann bei Unsicherheit oder zur Vorbereitung auf eine Klassenarbeit noch einmal nachgeschaut und damit gelernt werden.
In Verbindung mit Geschichten und Märchen, kommt dem Buch eine weitere Funktion zu. Hier geht es eher um eine Auseinandersetzung mit dem Text, den Figuren und der Handlung und die intensive Aufarbeitung von bestimmten literarischen Themen. Diese Aufarbeitung unterstützt den Lese- und Verstehensprozess. Wohingegen die grammatischen Inhalte eher festgelegt sind, dient diese Art von Lapbook der individuellen Auseinandersetzung mit eigenen Schwerpunktsetzungen. Da dies schon ein Schwierigkeitsgrad höher anzusiedeln ist, eignet es sich weniger für den Einstieg in die Arbeit mit Lapbooks.
Lapbooks im Religionsunterricht
Ich habe mit einer zweiten Klasse ein Lapbook zu einer Bibelgeschichte erstellt und viele gute Erfahrungen gesammelt. Die Kinder arbeiteten mit viel Freude und Motivation am Buch und setzten sich vertieft mit den biblischen Figuren auseinander, indem sie die Geschichte, die Gefühle und die Handlung auf ihr persönliches Leben übertragen haben. Jede Stunde wurde die Geschichte (bei mir war es die Josefsgeschichte) ein Stück vorgelesen und daraufhin fand die Übertragung auf das heutige Leben statt. Dafür bekamen die Kinder jeweils einen Arbeitsauftrag, den sie in einem kleineren Faltheftchen beantworteten und anschließend in ihr Lapbook klebten.
Während der gesamten Einheit durften die Kinder das Buch nicht mit nach Hause nehmen. Ich wollte, dass sie nur in der Schule daran arbeiten und sich auch darauf konzentrieren. Am Ende der Einheit durften sie es mitnehmen und behandelten ihr persönliches Buch wie einen Schatz.
Die Gestaltung eines Lapbooks bereitet Freude, intensiviert die Arbeit mit einem Inhalt und fördert die Kreativität. Probiert es mal aus oder berichtet von euren Erfahrungen.