Der Englischunterricht ist für Schülerinnen und Schüler etwas Besonderes, weil er in einer Fremdsprache stattfindet. Dabei sollen wir Lehrkräfte komplett einsprachig bleiben und nicht ins Deutsche verfallen. Das ist aber gar nicht immer so leicht, da es vor allem am Anfang einfacher ist, schnell den Arbeitsauftrag auf Deutsch zu erklären. Deshalb stellte ich mir die Frage, wie die Kinder den Unterricht und die einzelnen Arbeitsaufträge verfolgen können, ohne dass ich übersetzen muss. Da habe ich mir die Idee eines „englischen Assistenten“ überlegt. Der English Assistant hilft mir beim Erklären eines Arbeitsauftrages (zum Beispiel durch Vormachen, den Einsatz von Bildkarten oder Übersetzen). Er vermittelt zwischen mir und der Klasse und sorgt dafür, dass alle Kinder verstehen, was im Unterricht nun gemacht wird. Zunächst habe ich nur die starken Schülerinnen und Schüler als Assistenten gewählt, doch im Laufe des Schuljahres haben sich alle getraut, mir zu assistieren.
Der Tagesplan
Zunächst habe ich die Unterrichtsbausteine (zuhören, sprechen, schreiben, spielen) als Symbole ausgedruckt und laminiert.
Am Anfang jeder Stunde hängt der englische Assistent die Symbole an die Tafel, die für die kommende Stunde wichtig sind. Dazu wurden bestimmte Satzstrukturen eingeführt, die die Klasse im Chor wiederholt. Der Assistent spricht sie dabei vor. Es beginnt immer mit „It’s English time. Today we are going to play a game/write a text/listen …“
Anhand dieser Symbole erkennen die Kinder bereits, was im Laufe des Unterrichts gemacht wird. Das gibt ihnen bereits eine erste Strukturierungshilfe und ich verfalle nicht ins Deutsche, wenn ich von einem Unterrichtsschritt zum nächsten gehe. Mein Assistent oder ich zeigen der Klasse mithilfe des Pfeils an, wo wir gerade stehen.
Meine Erfahrungen mit dem English Assistant
Den English Assistant möchte ich in meinem Unterricht nicht mehr missen! Gerade die Wiederholung wiederkehrender Satzstrukturen ist besonders wichtig, damit alle Kinder im Englischunterricht viel sprechen und nicht nur zuhören. So habe ich als einen fest integrierten Bestandteil in meinem Tagesplan die „Wettervorhersage“. Hierbei fragt der Assistent ein anderes Kind nach dem Wetter („Whats the weather like today?“) und zeigt mithilfe von Karten das Wetter an. Auch das Spiel gleich am Anfang des Unterrichts ist ein Ritual, dass sehr wichtig ist, damit die Kinder Freude an der Sprache erhalten und dabei viel sprechen. Eine Sammlung von Spielen stelle ich euch bald hier vor. Auch hier hilft der Assistent mir, in dem er z.B. die Spielkarten verteilt und wieder einsammelt.
Es ist auch für die Schülerinnen und Schüler sehr motivierend der Assistent des Tages zu sein und zugleich auch etwas Besonderes. Sie erhalten das Gefühl, bereits viel in der englischen Sprache zu können. Dabei ist es sehr wichtig, dass die Satzstrukturen vorher ausführlich erlernt wurden und der Tagesablauf Schritt für Schritt erschlossen wird. Mittlerweile haben alle meine Schülerinnen und Schüler Spaß daran, der Assistent zu sein, sodass ich nach einer Klassenliste vorgehe und jedes Kind mehrmals im Jahr drankommen kann. Am Anfang trauten sich nur einige wenige Kinder, die ohnehin zu den leistungsstärkeren Kindern zählten. Jetzt ist es aber für uns alle zu einem unverzichtbaren Bestandteil geworden.