Ab sofort schreibe ich hier beim Grundschulschnüffler über das Thema Umwelterziehung. Dazu möchte ich euch in der nächsten Zeit Tipps, Praxisbeispiele und Infos geben. Darauf freue ich mich schon sehr.
Gesundheitserziehung, Geschlechtserziehung, Medienerziehung, Friedenserziehung, Verkehrserziehung … und jetzt auch noch Umwelterziehung? Möglicherweise denkt ihr, was sollen wir denn noch alles machen? Vor allem für Berufseinsteiger ist es am Anfang alles andere als einfach, alle Themen zu berücksichtigen und den nötigen Überblick zu behalten.
Was ist Umwelterziehung?
Aber der Reihe nach. 1992 fand in Rio de Janeiro die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung statt. Eines der wichtigsten Ergebnisse war dabei die Forderung nach einer „nachhaltigen Entwicklung“ mit dem Ziel einer gesicherten Zukunft für alle Menschen und alle nachkommenden Generationen weltweit.
Der Begriff und die Vorstellung einer „nachhaltigen Entwicklung“ wurden im Bereich der Umweltbildung rasch aufgegriffen. Die Umweltbildung entwickelte sich zur „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“. Die Vereinten Nationen haben deshalb von 2005 bis 2014 eine weltweite Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgerufen. Ziel dieser Dekade war bzw. ist es, den Nachhaltigkeitsgedanken in allen Bereichen des Bildungssystems zu verankern.
Umwelterziehung und Nachhaltigkeit sind somit wichtige Themen und Aufgaben der Schule.
Themenbeispiel Zugvögel
Die Anzahl der Themen, die zur Umwelterziehung zählen, ist riesengroß. In meinen nächsten Beiträgen gebe ich euch dazu einen genaueren Ü
berblick. Heute ist es mir wichtig, dass ich euch noch einen praktischen Tipp mitgebe. Dazu habe ich das Thema „Zugvögel“ gewählt. Ein Thema, das sehr gut zu dieser Jahreszeit passt. Die meisten Zugvögel sind mittlerweile schon in den Süden geflogen. Trotzdem kann man das Thema natürlich auch jetzt noch im Unterricht behandeln.
Was ist dabei wichtig? Natürlich geht es in erster Linie um die Einteilung in Standvögel, Zugvögel und Teilzieher. Unweigerlich stößt man dabei auf die Frage, warum die Zugvögel (und Teilzieher) überhaupt in den Süden fliegen. Genauso auf die Frage: Wovon ernähren sich die Standvögel, die im Winter bei uns bleiben? Viele Menschen füttern die Vögel im Winter, z. B. mit Meisenknödeln. Aber ist das überhaupt richtig und sinnvoll? Darf der Mensch in die Natur eingreifen und sind die Standvögel wirklich auf das Zufüttern durch den Menschen angewiesen? Sicherlich gibt es Gründe, die dafür, aber auch Gründe, die dagegen sprechen. Ein äußerst kontroverses Thema. Wer möchte kann an dieser Stelle mit seinen Schülerinnen und Schülern darüber diskutieren.
Anhand des Themas Zugvögel bekommen die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Lebensweise bzw. den Lebensraum der Vögel. Dabei stoßen sie aber auch auf Fragen und Probleme, die im Zusammenhang mit dem Menschen entstehen.
Aber es gibt noch weitere Fassetten. In den letzten Jahren hat sich das Verhalten vieler Zugvögel verändert. Zugvögel, die früher in den Süden geflogen sind, bleiben jetzt hier. Woran liegt das? Diese spannende Frage beantworte ich in meinem nächsten Blogbeitrag.
Ihr dürft gespannt sein.