Wenn Kinder sich schlecht konzentrieren können

In jeder Klasse gibt es Kinder, die man als „reizoffen“ bezeichnen kann. Es sind Kinder, die sich leicht ablenken lassen und sich deshalb schlechter konzentrieren können. Auch in Arbeitsphasen, in denen es meiner Meinung nach ruhig war, konnte ich immer wieder beobachten, wie diese Kinder auf die geringste „Störung“, auch wenn es nur ein heruntergefallener Stift war, reagierten und viel Zeit brauchten, um wieder in ihre Arbeitsphasen hineinzufinden – bis für sie die nächste Störung „dazwischen“ kam. Hin und wieder kamen diese Kinder auch zu mir und erzählten mir, dass es ihnen „zu laut sei“ – eine Einschätzung, die ich oftmals in diesen Momenten nicht nachvollziehen konnte.

Manche Kinder brauchen mehr Ruhe

Auf Grund ihrer hohen Sensibilität für Ablenkungen benötigen diese Kinder oftmals ein Vielfaches an Zeit, um eine Aufgabenstellung zu bewältigen. Hinzu kommt, dass die Arbeitsergebnisse oft von einer Vielzahl an Flüchtigkeitsfehlern durchzogen sind. Auf Grund der räumlichen Möglichkeiten ziehen sich einzelne Kinder zwar immer wieder in den an das Klassenzimmer angegliederten „Gruppenraum“ zurück oder setzen sich (mehr oder weniger) freiwillig einzeln an freie Tische im Klassenzimmer, trotzdem löste dies nicht das Problem. Kopfhörer gegen Konzentrationsschwäche Nach einem Gespräch mit der Mutter, brachte eine meiner betroffenen Schülerinnen „Lärmschutzkopfhörer“ mit in die Schule und zog diese selbständig immer dann an, wenn es im Unterricht Einzelarbeitsphasen gab.
Einfache Schallschutzkopfhörer helfen Kindern, sich nicht ablenken zu lassen und signalisieren dem andern: Bitte nicht stören! (Foto: Hanna)
Diese Idee gefiel mir. Ich hatte zwar schon häufiger vom Einsatz der Schallschutzkopfhörer von der Idee des Einsatzes in den Grundschulunterrichte gehört, ihn jedoch noch nie selbst erprobt. So kaufte ich weitere Lärmschutzkopfhörer für andere Kinder, um ihnen die Nutzung auf freiwilliger Basis anzubieten.

Fazit

Nun, nach einigen Wochen des Einsatzes in pädagogisch sinnvollen Phasen kann ich sagen, dass dies eine lohnende Investition war: die Schülerinnen und Schüler mit ausgeprägten Konzentrationsschwächen nutzen die Kopfhörer gerne selbständig und arbeiten deutlich konzentrierter.  
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