Welche Bereiche und welche Themen gehören zum Thema Umwelterziehung? Welche Ziele verfolgt sie? Diese und ein paar andere Fragen möchte ich heute beantworten.
Welche Themen gehören dazu?
Viele Themen, die zur Umwelterziehung gehören, ergeben sich aus einem spontanen Anlass. In der Zeitung werden beispielsweise Paten für einen Bachabschnitt oder eine Wiese gesucht. Oder im Ort wird eine Reinigungsaktion (z.B. entlang einer Straße) durchgeführt. Diese Themen sind deshalb gar nicht langfristig planbar. Andere Themen, wie das Thema „Zugvögel“ sind jahreszeitlich bedingt. Natürlich bieten sich auch aktuelle Themen, wie z.B. der Untergang eines Öltankers im Januar 2018 vor der chinesischen Küste, an.
Was ist das Ziel?
Bei der Umwelterziehung geht es aber nicht nur um die großen, sondern vor allem auch um die vielen kleinen Umweltkatastrophen, die sich Tag für Tag überall auf der ganzen Welt ereignen. Von dem weggeworfenen Kaugummi bis hin zu der Plastiktüte, die im Wind hin- und hergetrieben wird. Hierfür sollen die Schülerinnen und Schüler sensibilisiert werden. Auf diese Weise sollen die Kinder zu einem umweltbewussten Denken und Handeln gebracht werden.
Gliederung des Themas Umwelterziehung
Das Thema „Umwelterziehung“ kann man in vier verschiedene Bereiche aufteilen. In meinem heutigen Beitrag geht es um den ersten Bereich, die „Naturerfahrung“.
Erster Teil: Naturerfahrung
Die Schülerinnen und Schüler sollen die Natur mit allen Sinnen erfahren. Sie sollen Sachkompetenz erwerben, die genauen Zusammenhänge verstehen und lernen zu fragen: Was passiert innerhalb eines Lebensraumes? Was ist eine Lebensgemeinschaft? Was ist eine Nahrungskette? Was versteht man unter Artenvielfalt? Um diese und ähnliche Fragen geht es in dem Bereich „Naturerfahrung“.
Wahrscheinlich erinnert ihr euch noch an meinen Beitrag über den „Insektenschwund“. Deshalb möchte ich dieses Beispiel nochmals kurz aufgreifen. Viele Vögel ernähren sich von Insekten. Die Insekten sind Teil der Nahrungskette. Wenn es besonders viele Insekten gibt, haben die Vögel genug zu fressen. Wenn es aber nur sehr wenige Insekten gibt, finden die Vögel möglicherweise nicht mehr genug zum Fressen. Während sich die Vögel über die Insekten „freuen“, gibt es sehr viele Arten, die als sogenannte Schädlinge den Nutz- und Zierpflanzen des Menschen schaden.
Was für Insekten gibt es? Welche Insekten gelten als Schädlinge? Um diese und andere Fragen geht es.
Welche Möglichkeiten gibt es?
Egal, ob ein Spaziergang durch die Natur oder ein Lerngang in den Wald. Vielleicht habt ihr an eurer Schule einen Schulgarten oder ein Insektenhotel. Möglicherweise gibt es in der Nähe eine Streuobstwiese oder eine Naturwiese, die nicht gemäht wird. Selbstverständlich muss nicht die ganze Unterrichtseinheit im Freien stattfinden. Aber wenn die Schülerinnen und Schüler die Natur erfahren und mit allen Sinnen lernen sollen, müsst ihr raus aus dem Klassenzimmer.
Im Frühjahr gebe ich euch ein paar Tipps dazu, was ihr bei der Planung bzw. Vorbereitung eines Lerngangs beachten solltet. Überlegt euch doch schonmal, welche Lebensräume oder Möglichkeiten es bei euch gibt. Ich gehe mit meinen Schülerinnen und Schülern im Frühjahr am liebsten in den Wald. Ich freue mich schon darauf. Ihr hoffentlich auch, bis bald.