Vor meinem Lehramtsstudium habe ich in der Wirtschaft gearbeitet. Viele Unternehmen sind darauf bedacht, unter ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein „Wir-Gefühl“ zu etablieren, das den Teamgeist stärkt und die Zugehörigkeit zu einer Gruppe fördert. Warum nicht auch dieses Thema auf die Schule übertragen? Ein „Wir-Gefühl“ vermitteln und der Lerngruppe eine besondere Bindung an ihre Klasse zu verleihen – DAS wollte ich unbedingt! Doch wie mache ich das?
Als meine eigene Tochter Kuscheltiere aussortierte, kam mir die Idee: Meine Klasse bekommt ein Klassenmaskottchen! Nachdem ich zwei Tiere in die engere Wahl genommen hatte, schaute ich im Internet nach weiteren Anregungen. Schnell fiel meine Wahl auf den Pinguin. Zu diesem Klassenmaskottchen gibt es nette Illustrationen und weiteres Material, das ich gern nutzte.
Die Klasse auf das Maskottchen einstimmen
Bereits in den Sommerferien bereitete ich grundlegende Dinge vor: Stundenpläne, Namenskarten, ein Klassenplakat, Vorlagen für den Geburtstagskalender, Lobkarten usw. Im Laufe der Ferien kamen weitere Materialien mit Pinguinen hinzu.
Dann war es soweit – die Einschulung stand bevor. Bereits an der Klassentür wartete das Klassenplakat mit den Fotos meiner Schützlinge. Und auch die Tafel im Klassenraum machte deutlich: Hier wird eine „Pinguinklasse“ lernen. Das kam gut an!
In der ersten Unterrichtsstunde bekam der Pinguin einen Namen und sorgte für spannende Diskussionen. Von da an lebte das Pinguinfieber auf und steckte auch die Eltern an. Mittlerweile haben nämlich auch einige Mappen ein Pinguinemblem bekommen. Tolle gezeichnete und gebastelte Pinguine sind da entstanden! Doch damit nicht genug. Nach den Herbstferien brachte eine Schülerin einen Stehpinguin aus Holz mit, den sie gemeinsam mit ihrem Großvater in den Ferien gewerkelt hatte. Mittlerweile haben wir drei Pinguine. Die Herde wächst und jeder in der Schule weiß, dass das Lernen mit den Pinguinen zu etwas Besonderem geworden ist.
Das Klassenmaskottchen im Unterricht
Beim Lesen- und Schreibenlernen helfen die Pinguine Pepe und Paula natürlich auch fleißig mit – Lesezettel mit Pinguingeschichten, pinguinstarke Würfelsätze oder auch Lesekarten/Lesespiele kommen gut an.
Beim freien Schreiben fallen den Schülerinnen und Schülern besondere Abenteuer für die Pinguine ein. Mit den Geschichten könnten wir wohl bald ein Buch füllen.
Freitags geht Pepe auf Reisen, da darf er von einem Kind mitgenommen werden. Seit Jahresbeginn gibt es dafür ein Reisetagebuch. Das wird besonders liebevoll von den Kindern mit Leben gefüllt und mit Stolz am Montagmorgen vorgezeigt.
Rechtschreibung macht mit Pepe besonders viel Spaß, denn er begleitet unser Lernwort-training durch entsprechende Arbeitsblätter im Pinguinstyle.
Auch im Kunst- oder Sachunterricht ist häufig Platz für Pinguineinfluss: Masken, Collagen, Zeichnungen und eisige Experimente haben wir schon ausprobiert.
Und jetzt kommst du!
Vielleicht hast auch du so einen kuscheligen Freund in deiner Klasse. Spannend wäre es, wenn ich mich jetzt mit dir darüber unterhalten und du mir deine Erfahrungen und Ideen mit dem Klassenmaskottchen berichten könntest …
Da das ja leider nicht geht, schreibst du mir vielleicht mal?