„Wie war’s in der Schule?“ – „Schön.“ „Gut.“ „Wie immer…“
„Was hast du heute gelernt?“ – „Einen neuen Buchstaben.“ „Eine neue Zahl.“ oder „Hab ich vergessen.“
So ähnlich verlief meine Kommunikation mit meiner nicht gerade erzählfreudigen Erstklässlerin. Dabei interessiert mich das alles brennend! Immerhin unterrichte ich auch gerade eine erste Klasse und bin immer offen für neue Anregungen. Aber nur sehr selten gab es umfangreichere Infos. Das Schulleben meiner Tochter lief damit mehr oder weniger an mir vorbei.
Dass das auch anderen Eltern so geht, habe ich nach und nach erfahren – gerade auch bei Tür- und Angelgesprächen mit den Eltern meiner eigenen Klasse. Das fand ich sehr schade, denn immerhin gibt es im Schulleben so viel mehr als nur produktives Lernen. Ich brauchte also ein Infoblatt oder etwas Ähnliches.
Elternnewsletter
In vielen englischsprachigen Klassen gibt es Newsletter, die die Eltern regelmäßig über das Klassenleben und Lernfortschritte informieren. Grundsätzlich finde ich die Idee prima, scheute jedoch bislang die Arbeit. Doch dann habe ich es einfach mal ausprobiert.
Direkt vor den Herbstferien schrieb ich also ein paar Zeilen zu den Lernerfolgen, setzte Fotos ein und fasste noch zukünftige Ereignisse zusammen. Es entstand ein informativer Rückblick sowie ein kurzer Ausblick – natürlich alles im Zusammenhang mit dem Klassenpinguin. Es sollte ja schon etwas Besonderes sein und unsere Corporate Identity beinhalten.
Die Reaktion der Eltern war überwältigend! Nach den Ferien erhielt ich kleine Briefe oder ein paar persönliche Worte des Dankes. Dass das keine einmalige Angelegenheit sein sollte, wurde rasch zurückgemeldet.
So ist mein Newsletter aufgebaut
Grundsätzlich schreibe ich eine doppelte DIN A4-Seite im Layout einer Zeitungsseite.
Die erste Seite enthält einen Rückblick auf die Lernerfolge in den Hauptfächern sowie weitere Lernhighlights. Besonderheiten schreibe ich als Randnotizen.
Auf der zweiten Seite gebe ich einen Ausblick auf Lernschritte für die Zeit nach den Ferien.
Ganz zum Schluss fasse ich noch feststehende Termine zusammen. Hier schreibe ich auch auf, ob ich Unterstützung für kommende Ausflüge benötige oder ob bestimmte Materialien (wie z.B. Klopapierrollen, Eierkartons oder andere Bastelutensilien) gesammelt werden können. Dafür eignen sich die Ferien nämlich sehr gut!
Für die persönliche Note dürfen meine Unterschrift und auch ein saisonales Pinguinbild nicht fehlen.
Zeitaufwand vs. Elternbindung
Wenn es nach den Eltern gehen würde, könnte ich jeden Monat einen Newsletter schreiben. Doch das wird mir dann doch zu viel. Ein Newsletter als Ferienschmankerl ist jedoch machbar. Also schreibe ich nun vor jeden größeren Ferien einen Newsletter und gebe ihn mit einem kleinen Feriengruß an die Schülerinnen und Schüler weiter. So schauen auch die Eltern am letzten Schultag noch in die Postmappe :-). Aber damit nicht genug. Denn auch das Engagement der Eltern ist ziemlich hoch. Bei einem gemeinsamen Backtag haben sich sage und schreibe sieben Väter angemeldet und auch bei Begleitungen zu Ausflügen ist das Angebot größer als der Bedarf. Eine bessere Zusammenarbeit mit Eltern kann ich mir nicht vorstellen!
Übrigens ist der Zeitaufwand bereits beim zweiten Newsletter geringer als beim ersten Mal. Denn meine formatierte Datei wird einfach nur angepasst. Das Design und die Platzhalter habe ich bereits durch den ersten Newsletter festgelegt.
Lasst mich wissen, ob ihr euch auch vorstellen könnt, einen Newsletter zu schreiben. Ich bin gespannt auf eure Meinungen und Ideen!