Mittlerweile ist bekannt, dass Bewegung nicht nur gesund hält und für Stressabbau sorgt, sondern darüber hinaus beim Lernen auch wichtig und förderlich ist. Denn durch Bewegung wird die Aufnahmefähigkeit des Gehirns gesteigert und ist erstmal der Organismus gut durchblutet, lässt es sich leichter und besser lernen. Doch wie kann das im Unterricht aufgegriffen werden, ohne dass viel Unterrichtszeit verloren geht?
Wie kann Bewegung eingebaut werden?
Der Bewegungsdrang der Kinder hört mit der Einschulung nicht auf. Und doch passiert eine große Veränderung zum Kindergartenalltag, wo Kinder sich frei und unbeschwert bewegen konnten. Plötzlich ist Sitzen angesagt: Sitzen auf den Stühlen am Tisch, Sitzen im Sitzkreis, Sitzen in der Morgenrunde, Sitzen beim Frühstück und die Pausenzeit von zweimal zwanzig Minuten (wozu noch das An- und Ausziehen gezählt wird) ist viel zu kurz, um wirklich das Bedürfnis nach Bewegung richtig stillen zu können.
Manche Kinder halten es gut aus, über mehrere Stunden zu sitzen, für andere ist es wirklich schwierig. Und dann ist es für uns Lehrkräfte auch schwierig, da wir die Lerninhalte ungestört vermitteln wollen.
Zum Glück ist es in der Grundschule noch relativ einfach, mehrere Bewegungspausen einzubauen. Bewegung kann fast in jedem Fach, beim Lesen, Schreiben, Rechnen, bei Sachthemen oder Musik eingebaut werden. Ob beim Laufdiktat im Deutschunterricht oder im Englischunterricht beim Singen von Liedern aufzustehen und mitzutanzen. Es ist fast überall - mit ein wenig Kreativität - möglich.
Außer den vielen Vorteilen, die Bewegung mit sich bringt, hilft es ganz nebenbei auch gegen Unterrichtsstörungen. Einige gute Ideen findet ihr in dem Beitrag "Toiletten- und Bewegungspausen im Unterricht".

Eine praktische Idee
In einer meiner letzten Deutschunterrichtsstunden, beim Einführen von Rechtschreibregeln, bemerkte ich, wie die Luft der Kinder raus war. Dabei hatten sie gerade erst Pause gehabt und ich musste dringend mit dem Thema weiter vorankommen. Dennoch konnte ich nicht weiter in die müden Augen der meisten Kinder schauen und so sagte ich kurzerhand: "Stifte fallen lassen und aufstehen."
Da ich in dem Moment keine große Idee hatte, was ich überhaupt machen wollte und auch nicht die Lust verspürte, etwas vorzumachen, öffnete ich kurzerhand ein "Mini Workout" für Kinder bei Youtube. Das Workout kommt ohne Geräte aus und ist für wenig Platz gemacht, so der Titel. Es ging auch nur 5 Minuten und ich probierte es einfach spontan aus. Einige Kinder kamen sogleich nach vorne und nahmen diese Unterbrechung dankend an. Andere machten von ihren Plätzen aus mit, doch für jeden war dies eine willkommene Abwechslung und das Lernen ging danach deutlich besser voran.
Ich habe daran gemerkt, dass es nicht viel Zeit und Organisation braucht, um den Kindern Bewegung mit einzubauen. Manchmal berücksichtigt man das in seine Planung ein und manchmal kann es einfach spontan entstehen.
Baut ihr Bewegungspausen ein? Lasst uns in den Kommentaren Ideen sammeln.