Mehrere KlassensprecherInnen brachten das Problem ins Schulparlament, dass es in den Pausen zu Drängeln, Schubsen und sogar Beleidigungen kam. Daher überlegten die Mitglieder des Schulparlaments, wie sich die Situation verbessern ließe. Allen war klar, dass eine Lösung nur möglich ist, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen und jedes Kind seinen/ihren Beitrag leistet.
Die Idee
Es entstand die Idee, eine bestimmte Zeitspanne unter das Motto „Zeit der Freundlichkeit“ zu stellen. In diesem Zeitraum sollte besonderes Augenmerk auf das gewählte Thema gelegt werden. Einstimmig entschieden sich die Mitglieder für das Motto: „Wir sind freundlich zueinander“. In den Klassen wurde erarbeitet, welche Verhaltensweisen zu einem freundlichen Miteinander führen und woran diese sich erkennen lassen (z. B. einander die Tür aufhalten, sich bedanken, sich entschuldigen, andere Kinder mitspielen lassen).
Zur Erarbeitung und Visualisierung der freundlichen Umgangsformen kann ich den „Garten der Freundlichkeit“ vom Zaubereinmaleins empfehlen, hier zu sehen als „Freundschaftswiese“:

Mit Beginn der Aktionszeit wurde im Flur ein Smiley-Feedback aufgehängt und alle Kinder beteiligten sich. Am Ende dieser Phase waren sich alle einig, dass die Umsetzung des Mottos erfolgreich war und eine Belohnung verdient wurde.
Hier kommt ihr zu meiner Auswertung.
Die Belohnung
Schließlich wurde die Belohnung verkündet: „Alle SchülerInnen erhalten eine doppelt so lange große Pause mit einigen Überraschungen!“ Die Freude darüber war riesig und die verlängerte Pause wurde ein voller Erfolg. Zahlreiche Kinder sammelten sich, um gemeinsam mit dem Schwungtuch zu spielen, andere nutzten die Kletterwand oder probierten die Pedalos aus. Einige versuchten sich an anspruchsvollen Seilsprungtechniken, während andere an den neuen Rebouncetoren ihre Ballfertigkeiten verbesserten oder Tischtennis spielten. Die Sonne strahlte an diesem Tag ebenso hell wie die begeisterten Schülerinnen und Lehrkräfte. Am Ende waren sich alle einig: Freundlichkeit zahlt sich aus!

Fazit
Aus Lehrkräftesicht bin ich der Meinung, dass es sich bei der „Zeit der Freundlichkeit“ um ein niedrigschwelliges, aber effektives Mini-Projekt handelt, welches sich mit wenig Aufwand und Vorbereitung durchführen lässt. Es fördert einen freundlichen Umgang untereinander und stärkt das Gemeinschaftsgefühl der Kinder. An unserer Schule wiederholen wir die „Zeit der Freundlichkeit“ je nach Bedarf. Meist wird sie von den Kindern selbst eingefordert. Ein Pendant dazu ist in der Weihnachtszeit bei uns übrigens die „Zeit der Stille“, in der wir als Schulgemeinschaft verstärkt auf eine angenehme Lautstärke im Schulgebäude achten.