Ein Mini-Projekt: „Zeit der Freundlichkeit“

Mehrere KlassensprecherInnen brachten das Problem ins Schulparlament, dass es in den Pausen zu Drängeln, Schubsen und sogar Beleidigungen kam. Daher überlegten die Mitglieder des Schulparlaments, wie sich die Situation verbessern ließe. Allen war klar, dass eine Lösung nur möglich ist, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen und jedes Kind seinen/ihren Beitrag leistet. 

Die Idee

Es entstand die Idee, eine bestimmte Zeitspanne unter das Motto „Zeit der Freundlichkeit“ zu stellen. In diesem Zeitraum sollte besonderes Augenmerk auf das gewählte Thema gelegt werden. Einstimmig entschieden sich die Mitglieder für das Motto: „Wir sind freundlich zueinander“. In den Klassen wurde erarbeitet, welche Verhaltensweisen zu einem freundlichen Miteinander führen und woran diese sich erkennen lassen (z. B. einander die Tür aufhalten, sich bedanken, sich entschuldigen, andere Kinder mitspielen lassen). 

Zur Erarbeitung und Visualisierung der freundlichen Umgangsformen kann ich den „Garten der Freundlichkeit“ vom Zaubereinmaleins empfehlen, hier zu sehen als „Freundschaftswiese“:

Unsere Freundschaftswiese. (Foto: Julia)

Mit Beginn der Aktionszeit wurde im Flur ein Smiley-Feedback aufgehängt und alle Kinder beteiligten sich. Am Ende dieser Phase waren sich alle einig, dass die Umsetzung des Mottos erfolgreich war und eine Belohnung verdient wurde.

Hier kommt ihr zu meiner Auswertung.

Die Belohnung

Schließlich wurde die Belohnung verkündet: „Alle SchülerInnen erhalten eine doppelt so lange große Pause mit einigen Überraschungen!“ Die Freude darüber war riesig und die verlängerte Pause wurde ein voller Erfolg. Zahlreiche Kinder sammelten sich, um gemeinsam mit dem Schwungtuch zu spielen, andere nutzten die Kletterwand oder probierten die Pedalos aus. Einige versuchten sich an anspruchsvollen Seilsprungtechniken, während andere an den neuen Rebouncetoren ihre Ballfertigkeiten verbesserten oder Tischtennis spielten. Die Sonne strahlte an diesem Tag ebenso hell wie die begeisterten Schülerinnen und Lehrkräfte. Am Ende waren sich alle einig: Freundlichkeit zahlt sich aus!

Zeit der Freundlichkeit. (Foto: Julia)

Fazit

Aus Lehrkräftesicht bin ich der Meinung, dass es sich bei der „Zeit der Freundlichkeit“ um ein niedrigschwelliges, aber effektives Mini-Projekt handelt, welches sich mit wenig Aufwand und Vorbereitung durchführen lässt. Es fördert einen freundlichen Umgang untereinander und stärkt das Gemeinschaftsgefühl der Kinder. An unserer Schule wiederholen wir die „Zeit der Freundlichkeit“ je nach Bedarf. Meist wird sie von den Kindern selbst eingefordert. Ein Pendant dazu ist in der Weihnachtszeit bei uns übrigens die „Zeit der Stille“, in der wir als Schulgemeinschaft verstärkt auf eine angenehme Lautstärke im Schulgebäude achten.

Merken
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen
Schreiben Sie einen Kommentar
Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren
westermann plus
Dieser Artikel ist Teil des Grundschule aktuell-Lizenzprogramms. Mehr Infos zu unseren Lizenzen.
Anstoß für ein gutes Miteinander
An der Grundschule an der Kleinen Elz in Kenzingen sorgen die Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen als „Pausenengel“ für stressfreie,...
Details
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen
westermann plus
Dieser Artikel ist Teil des Grundschule aktuell-Lizenzprogramms. Mehr Infos zu unseren Lizenzen.
Vom Nebeneinander zum Miteinander
Das Ziel interkultureller und interreligiöser Teambildung ist eine Klassengemeinschaft, die mit Heterogenität konstruktiv umgehen kann. Denn nur wenn...
Details
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen
westermann plus
Dieser Artikel ist Teil des Grundschule aktuell-Lizenzprogramms. Mehr Infos zu unseren Lizenzen.
Der Klassenrat – lebendige Demokratieerziehung
Demokratische Strukturen an Grundschulen ermöglichen Schülerinnen und Schülern, ganz praktisch zu erfahren, was Demokratie bedeutet und wie...
Details
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen
Ähnliche Beiträge
Komplimente-Post-Its: Wertschätzung auf unkomplizierte Art
Wertschätzung sollte im Grundschulalltag immer einen festen Platz erhalten und ist dennoch viel zu wenig allgegenwärtig. Was können wir also tun, um Wertschätzung durch kleine Gesten zu etablieren?
Lesen
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen
Ein Klassentagebuch für mehr soziales Miteinander
Lesen
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen
Warme Worte – Ein Ritual zur Stärkung des sozialen Miteinanders
Lesen
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen
Miteinander umgehen - Der Seelenvogel (1)
Lesen
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen