Zu Besuch in der Vergangenheit: Das Kloster Maulbronn

Foto: Ralph

Zum Sachunterricht gehört auch das historische Lernen. Solche Themen lassen sich am besten an außerschulischen Lernorten den Schülerinnen und Schülern lebensnah vermitteln, wie z.B. dem Kloster Maulbronn. Die Anlage eignet sich auch deshalb gut, weil dort für Schulklassen altersgerechte Führungen angeboten werden, so dass eine Vorbereitung des Besuchs im Unterricht nicht unbedingt notwendig ist. Die Anlage liegt in der Ortsmitte von Maulbronn und ist sowohl mit dem Bus als auch mit der Bahn gut zu erreichen.

Das Kloster Maulbronn

Im nördlichen Teil Baden-Württembergs liegt die Kleinstadt Maulbronn. Idyllisch gelegen zwischen den Mittelgebirgen des Oden- und Schwarzwaldes. Hier befindet sich auch eine der am besten erhaltenen Klosteranlagen nördlich der Alpen, das Zisterzienserkloster Maulbronn. Sowohl das Kloster als auch die umliegenden Gebäude der Anlage, wie z.B. das Wirtschaftsgebäude und die Wohnhäuser, befinden sich in einem sehr guten Zustand. Außerdem liegen in der Nähe ein Fischteich und ein Weinberg, die ebenfalls beide zum Kloster gehören. Seit dem Jahre 1993 zählt das Kloster Maulbronn zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Bau entstand in der Mitte des 12. Jahrhunderts.

Die Führung

Die einstündigen Führungen starten im Klosterhof und sind äußerst informativ. Sie sind so konzipiert, dass die Schülerinnen und Schüler auch ohne Vorkenntnisse alles verstehen können. Die Kinder besichtigen im Rahmen dieses Rundganges die wichtigsten Teile des Klosters (Klosterkirche, Kreuzgang, Speisesaal usw.) und erfahren dabei, u.a. wie die Mönche früher lebten, wovon sie sich ernährten, usw. Im Anschluss an die Besichtigung werden verschiedene Workshops angeboten. Sie stellen eine ideale Ergänzung zur Führung dar und runden den Klosterbesuch ab.

Der Workshop

Für viele Schülerinnen und Schüler ist die Führung ziemlich anstrengend, auch wenn sie sehr interessant ist. Aus pädagogischer Sicht sind deshalb die Workshops im Anschluss an den Rundgang sehr zu empfehlen, da die Kinder dabei selbst aktiv tätig werden können. Zwei von diesen Workshops habe ich zusammen mit meiner Klasse besucht:

Die Kurse finden in einem Nebengebäude statt. Unter der Anleitung einer Klostermitarbeiterin binden die Schülerinnen und Schüler ein Buch bzw. stellen ein Körbchen aus Rattan (Peddigrohr) her. Was am Anfang ziemlich schwer aussieht wird mit der Zeit und zunehmender Übung aber immer einfacher. Am Ende haben die Schülerinnen und Schüler sowohl einen tieferen Einblick in das Handwerk als auch in die Arbeitsmethoden im Mittelalter erhalten und können zudem ein selbst hergestelltes Produkt mit nach Hause nehmen. Mehr Infos zu diesen und anderen Workshops, wie z.B. „Vom Korn zum Brot“, gibt es unter dem folgenden Link. Natürlich sollte zwischendurch auch noch Zeit sein, dass die Kinder etwas essen und trinken können. Hier bietet sich der Klosterinnenhof an. Er ist sehr groß und die Kinder können sich frei bewegen, auch wenn vereinzelt Autos fahren.

Mein Fazit

Ein Besuch im Kloster Maulbronn ist nicht nur sehr informativ, sondern macht auch allen Kindern Spaß und ist deshalb uneingeschränkt zu empfehlen. Die Führung und der Workshop dauern insgesamt zwei Stunden. Der Eintritt für die Schülerinnen und Schüler beträgt inklusive Führung und Workshop vier Euro. Für die benötigten Materialien im Workshop kommen nochmals 1,50 Euro hinzu. Pro Klasse gibt es für Begleitpersonen zwei Freikarten.

 

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