Der Martinstag wird jedes Jahr am 11. November gefeiert. Je nach Gemeinde finden etwas eher oder später Laternenumzüge statt. Mittlerweile finden nicht nur an Kindergärten und Schulen die Umzüge statt, sie werden auch gern von Vereinen, beispielsweise der freiwilligen Feuerwehr für Kinder angeboten. Um diese Zeit herum ist also der Heilige Martin allgegenwärtig und es lohnt sich, ihn auch im Unterricht zu thematisieren.
Die Geschichte des Heiligen Martin von Tours
Martin wurde im Jahr 316 in Ungarn geboren und zählt zu den wichtigsten Heiligen der katholischen Kirche. Wie sein Vater wurde Martin römischer Soldat. In dieser Zeit ereignete sich eine Geschichte, die bis heute erzählt wird und Sinnbild des Teilens darstellt: Martin begegnete im kalten Winter einem Bettler, der fror und er gab ihm die Hälfte seines Mantels. Dieses selbstlose Teilen wird bis heute besungen und erzählt.
Die Legende erzählt weiter, dass Martin in der folgenden Nacht einen Traum hatte. In diesem Traum sei ihm Jesus erschienen, der das Mantelstück trug und zu ihm sprach. Nach diesem Erlebnis habe sich Martin taufen lassen und änderte sein Leben. Er wurde bekannt für viele gute Taten und baute ein Kloster.
Im Jahr 371/372 sollte er zum Bischof von Tours gewählt werden. Da er jedoch nicht gewählt werden wollte, versteckte er sich im Gänsestall. Diese jedoch verrieten ihn durch ihr lautes Geschnatter und so trat er das Bischofsamt doch noch an.
Im Jahr 397 starb Martin auf einer reise und wurde am 11. November bestattet.
Sankt Martin im Unterricht
Das „Teilen wie Sankt Martin“ kann in dieser Zeit zum Thema im Unterricht werden. Dabei geht es nicht darum, seine Jacke zu teilen, sondern da zu helfen, wo Hilfe benötigt wird. Es kann in den kleinsten Dingen sein, die manchmal Kindern schwer fallen, wie das Teilen einer Schere oder eines Radiergummis, das einem anderen Kind fehlt. Solche kleinen Taten innerhalb der Klassengemeinschaft tragen auch zu einem guten Klassenklima bei. Auf einem Herz oder mehreren können die Kinder notieren, wie und wo sie helfen möchten.
Hierzu nutze ich folgende Datei:
Teilen Sankt Martin. (Quelle: Sophie)
Im Internet sind viele tolle Materialien zu Sankt Martin zu finden, wie kleine Geschichtsheftchen und Mandalas. Diese kommen bei mir in den ersten und zweiten Klassen gerne zum Einsatz oder mal für zwischendurch auch bei den Älteren.
Mit den älteren Schülerinnen und Schülern bespreche ich auch gern das Märchen vom Sterntaler und setze es in Bezug zum Leben von Sankt Martin. Wo gibt es hier Parallelen? Hier versuche ich dann thematisch auf eine „andere Ebene“ zu gelangen und ein wenig darüber zu philosophieren.
Und was ich auch gerne mal im Unterricht mache: ein kurzes Szenenspiel nachstellen mit den bekanntesten Geschichten aus dem Leben von Sankt Martin. Das wäre einmal die Mantelteilung und die Szene im Gänsestall. Hierzu werden drei bis vierer Gruppen gebildet und die Kinder erhalten einen kurzen Auftrag oder evtl. auch Sätze, die sie im Spiel mit einbauen müssen. Nach einer kurzen Probezeit von fünfzehn Minuten können sie dann vortragen. Dabei darf jede Gruppe ihre Szene nachspielen, es mehrmals zu sehen wird nicht langweilig, da es sich nur um wenige Minuten handelt. Das szenische Nachspielen im Religionsunterricht macht großen Spaß und vertieft den Inhalt auf eine spielerische Art.