Wenn die Temperaturen sinken und die Tage immer kürzer werden, dann ist der Winter nicht mehr weit. Nicht nur die Tiere (in meinen beiden letzten Beiträgen habe ich ja über die Eichhörnchen und die Igel geschrieben) bereiten sich nun auf die kalte Jahreszeit vor, sondern auch die Laubbäume. Dies kann man vor allem an den bunt gefärbten Blättern und an dem vielen Laub auf dem Boden erkennen. Aber warum ist das so? Das hat mehrere Gründe. Genau darum geht es heute.
Die Bäume müssen sparsam mit dem Wasser umgehen
Die Bäume nehmen über ihre Wurzeln Wasser vom Boden auf. Mit immer weiter sinkenden Temperaturen geht auch die Wasseraufnahme der Bäume aus dem Boden zurück. Bei Minusgraden kommt sie sogar ganz zum Erliegen. Im Winter könnte der Baum seine Blätter nicht mehr mit Wasser versorgen. Außerdem würde über die Blätter zu viel Wasser verdunsten. Nur zum Vergleich: Im Sommer verdunsten an einem einzigen Baum mehrere hundert Liter Wasser. Um sich vor diesem Wasserverlust zu schützen, verlieren die Laubbäume im Herbst ihre Blätter. Das Abwerfen des Laubes ist somit eine Art Schutzmechanismus des Baumes.
Eine Rosskastanie kann bis zu 25 kg, eine Birke sogar bis zu 28 kg Laub abwerfen. Die Laubschicht auf dem Boden schützt aber auch die an der Oberfläche gelegenen Wurzeln des Baumes vor Frostschäden.
Die Bäume fahren ihren Stoffwechsel zurück
Bevor die Blätter auf den Boden fallen, verfärben sie sich. Dies liegt daran, dass die Sonne im Herbst nicht mehr so lange scheint. Die Laubbäume bekommen somit weniger Licht. Mit Hilfe der Photosynthese produzieren die Bäume Glucose und Sauerstoff. Dafür benötigen sie Wasser, Kohlendioxid und Lichtenergie. Aber sowohl das Wasser, wie auch die Lichtenergie stehen im Herbst und Winter nicht mehr in ausreichendem Maße zur Verfügung. Deshalb fahren die Laubbäume im Herbst die Photosynthese immer weiter zurück. Normalerweise wird mit Hilfe des grünen Farbstoffes Chlorophyll das Sonnenlicht bzw. die Sonnenenergie aufgenommen. Weil die Photosynthese nicht mehr möglich ist, wird deshalb auch das Chlorophyll in den Blättern abgebaut. In den Blättern bleiben die roten und gelben Farbstoffe zurück, die jetzt im Herbst zum Vorschein kommen und die Blätter bunt färben.
Maßnahmen zum Schutz vor drückender Schneelast
Herbststürme und Schnee, der sich auf den Blättern und Ästen ansammeln könnte, sind weitere Gefahren. Unter einer großen Schneelast können nicht nur große Äste, sondern auch ganze Bäume zusammenbrechen. Auf kahlen Ästen kann sich kein Schnee ansammeln, auf diese Weise verringert sich die Gefahr, dass die Bäume unter einer großen Schneelast zusammenbrechen.
Wenn die Laubbäume kahl sind, kann der Winter kommen. Die Bäume verfallen dann in eine Art Winterstarre bis die Temperaturen im nächsten Frühjahr wieder ansteigen. Erst dann kommt wieder Leben in die Laubbäume.
Vielleicht habt ihr ja die Möglichkeit, mit euren Schülerinnen und Schülern raus zu gehen, um die Blätterpracht vor Ort zu bestaunen. Die Kinder würden sich bestimmt freuen, außerdem kann man mit den Blättern im Kunstunterricht tolle Sachen machen. Wie wär´s?