Am Jahresanfang bzw. kurz vor Beginn des zweiten Schulhalbjahres sind vielleicht einige Schulen noch auf der Suche nach einer guten und nachhaltigen Idee für das neue (Schulhalb-) Jahr. Dazu habe ich heute einen Vorschlag. Wie wäre es mit einer „Nachhaltigkeitswoche“? Angesichts der zunehmenden Erderwärmung, der immer knapper werdenden Rohstoffe, dem Anstieg der Weltbevölkerung und dem immer größer werdenden (Plastik-)Müllberg, um nur ein paar Stichworte zu nennen, wäre das auf jeden Fall sehr sinnvoll.
Was könnte man in einer Nachhaltigkeitswoche machen?
Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt. Unter anderem geht es beim Thema Nachhaltigkeit um die folgenden Themenbereiche:
- Mobilität,
- Energie und Stromverbrauch,
- Einkauf und Konsum, (Plastik-)Müll.
Natürlich kann man den Schwerpunkt aber auch nur auf ein Thema legen oder nur einen Teil der Themen umsetzen. Nachfolgend möchte ich ein paar Möglichkeiten aufzeigen, was man in einer Nachhaltigkeitswoche machen könnte.
Umsetzungsmöglichkeiten
Zu Fuß zur Schule
In vielen Schulen ist es leider immer noch weit verbreitet, dass ein Großteil der Schülerinnen und Schüler mit dem Auto zur Schule gebracht bzw. von dort abgeholt wird. Deshalb wäre es super, wenn möglichst viele Schülerinnen und Schüler, zumindestens in dieser Woche, entweder mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß zur Schule kommen. Natürlich geht das nicht immer bzw. in jedem Fall, das ist mir natürlich schon bewusst. Dokumentieren könnte man das mit Hilfe eines Passes, in dem von der Lehrkraft täglich attestiert wird, ob der Fußweg zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt wurde. Am Ende der Woche wäre es toll, wenn die besonders vorbildlichen Kinder einen kleinen Preis erhalten würden.
Plastikverzicht
Viele Schülerinnen und Schüler bringen PET-Flaschen, Süßigkeiten, abgepackte Würstchen und andere Nahrungsmittel in die Schule mit, die in Kunststoff verpackt sind. Wie wäre es mit einem völligen Verzicht auf Plastik bzw. Kunststoff, der hinterher im Müll landet?
Selbstverständlich ist eine Vesperdose aus Kunststoff, nicht nur sinnvoll, sondern selbstverständlich auch erlaubt. Dies würde nicht nur das Bewusstsein der Schüler stärken, sondern würde auch den (Plastik-)Müll reduzieren. Zumindest in dieser Woche.
Kleiderbörse
Naturgemäß wachsen die Kinder. Aus diesem Grund benötigen sie ziemlich oft größere Kleidung. Aber müssen es immer gleich neue Kleidungsstücke sein? Experten gehen davon aus, dass die Textilindustrie für bis zu acht Prozent der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase verantwortlich ist. Darüber wird sich vielleicht der eine oder die andere wundern, aber wenn man bedenkt, dass ein T-Shirt bevor es bei uns im Geschäft landet, schon einmal um die ganze Welt gereist ist, ist das sicherlich nicht weiter verwunderlich. Wie wäre es deshalb, wenn die Nachhaltigkeitswoche mit einer Kleidertauschbörse oder einem Verkauf von Kleidern, bei der selbstverständlich nur die Eltern Einnahmen erzielen dürften, enden würde? Dies waren nur ein paar Möglichkeiten. Selbstverständlich gibt es noch viele andere.
Und was ist mit dem Unterricht?
Natürlich müsste man überlegen, ob in dieser Woche „ganz normaler Unterricht“ stattfinden soll oder ob es eher eine Art Projektwoche werden soll. Aus meiner Sicht wäre es etwas paradox, wenn „ganz normaler Unterricht“ stattfinden würde. In diesem Fall müssten in den verschiedenen Fächern nachhaltige Themen (Sachtexte, Aufgaben, Filme …) behandelt bzw. thematisiert werden. Viel, viel sinnvoller erscheint mir hier eine Projektwoche, in der die Schülerinnen und Schüler möglichst viele Dinge ausprobieren und experimentieren können. Zum Beispiel in Form von Workshops.
Mögliche Themen könnten sein:
- Kunst aus alten PET-Flaschen („Upcycling“)
- Stromverbrauch von Elektrogeräten
- Ausbildung von Energie-Detektiven
- Wie kann man Plastik ersetzen bzw. vermeiden?
- Was haben Hamburger mit dem Klimawandel zu tun?
Wäre das vielleicht eine Idee, wie ihr euren Schulalltag bereichern bzw. etwas Neues an eurer Schule etablieren könntet? Wenn ja, würde ich mich freuen.