Die Silbenkönige, die Königsbuchstaben, die Buchstabenkönige, Selbstlaute, Klingerbuchstaben… Es gibt inzwischen viele Namen für die Vokale, um den Kindern klarzumachen, dass es ohne sie nicht geht! Die Königsbuchstaben, wie sie bei mir in der Klasse heißen, wurden auch bei mir mit besonderer Bedeutung eingeführt.
Der Einstieg gelingt mit einer Geschichte
Es gibt im Internet inzwischen verschiedene Versionen von Geschichten rund um die Bedeutung dieser Buchstaben, die man zur Einführung nehmen kann. Ich habe mich für eine davon entschieden und sie dann aber doch noch ein bisschen umgeschrieben, weil sie mir zu lang erschien. Sie handelt von einem Astronauten, der auf die verschiedenen Planeten fliegt und dort die Wesen kennenlernt, die immer nur den einen Vokal kennen, der zu ihrem Planeten gehört. Die Wesen auf dem Planeten „Ö“ spröchön ölsö nör sö önd könnön könön öndörön Vököl. Die Kinder lachen sich schief und erkennen direkt das Sprachphänomen. Die verschiedenen Planeten habe ich ausgemalt, mit Krönchen versehen, einlaminiert und einen Astronaut ebenfalls gemalt, einlaminiert und dann während der Geschichte in die Mitte gelegt. Die Geschichte endet dann so, dass die Könige sich einigen mussten, wie sie die Plätze in der Sprache gerecht aufteilen können, sodass jeder Vokalkönig von jedem Planeten zufrieden sein konnte.
Die Kinder haben im Verlauf der Reihe dann erarbeitet, welche Regel es da gibt, nämlich, dass es pro Silbe einen König geben muss. Damit bekommt man die Kinder ganz schnell dazu, die Vokalkönige nicht zu vergessen (und die Skelettschreibweise TMTE löst sich schneller auf in To-ma-te).
Die Könige finden und markieren – auch auf der Anlauttabelle
Die Kinder haben dann ein Königsheft von mir bekommen, wo sie ihre ersten Worte reingeschrieben und die Silbenbögen dazu gemalt haben. Dann konnten sie selber prüfen, ob sie so viele Königsbuchstaben wie Silben gefunden haben. Die Könige wurden dann immer extra mit einem König gekennzeichnet. Auch auf ihrer Anlauttabelle haben die Kinder die Königsbuchstaben nochmal mit einem Krönchen markiert, um die besondere Rolle zu betonen.
Bis heute kennzeichnen wir auch die Könige in den Lernwörtern, da es ja auch Könige gibt, die sich gerne verstecken wie zum Beispiel das Schwa-e. Aber auch das kann man ja besprechen. Manchmal ist der e-König halt schüchtern. Vor allem, wenn er am Wortende stehen soll wie bei Hose, Rose, Dose oder so. ;-)
Auf diese Weise werden erste Rechtschreibphänomene spielerisch entdeckt und festigen sich.