Normalerweise bietet sich der Herbst optimal für einen Lerngang mit der Klasse an. Dabei kann man nicht nur die herbstlich gefärbten Bäume und Büsche bestaunen, sondern vor allem auch Blätter, Kastanien und andere Dinge sammeln. Beispielsweise für einen Herbsttisch oder um die Fensterbänke zu schmücken. Aber was ist schon normal in diesen Zeiten? Wahrscheinlich dürfen zurzeit die allerwenigsten Schulklassen einen Lerngang machen. Es wäre aber schade, wenn das Thema „Herbst“ im Unterricht überhaupt keine Rolle spielen würde. Wie wäre es deshalb mit einem Herbarium?
Was ist ein Herbarium?
Ein Herbarium ist eine Sammlung von konservierten (getrockneten, gepressten) Pflanzen bzw. Pflanzenteilen.
Wie könnte man vorgehen?
Nachdem ein Lerngang wahrscheinlich nicht möglich ist, müssen die Schülerinnen und Schüler die Blätter selbst sammeln. Am besten am Wochenende mit ihren Eltern. Besonders wichtig ist dabei, dass die Kinder nicht irgendwelche Blätter, sondern am besten nur Blätter von heimischen Laubbäumen (z.B. Eiche, Buche, Ulme) sammeln. Außerdem sollten die Kinder darauf achten, dass die Blätter unbeschädigt und nicht zu groß sind. Dies betrifft vor allem die Ahorn- und Kastanienblätter. Warum das wichtig ist, erfahrt ihr später.
In der Schule müssen die Blätter genau bestimmt bzw. zugeordnet werden. Dies kann man zum Beispiel mit Hilfe von Bestimmungsbüchern oder mit Hilfe des Internets machen, z. B. hier oder hier. Nachdem ihr bzw. eure Schülerinnen und Schüler die schönsten Blätter herausgesucht und bestimmt habt, geht es nun an das Pressen der Blätter. Falls ihr an eurer Schule eine Pflanzenpresse habt, wäre das natürlich optimal. Andernfalls könnt ihr auch schwere Bücher nehmen, wovon es in der Schule normalerweise genügend geben müsste. Am besten ist es, wenn die Blätter vor dem Pressen zwischen Löschblätter gelegt werden. Das Pressen bzw. Trocknen dauert ca. zwei Wochen. Wenn sich die Blätter noch feucht anfühlen, müssen die sie noch ein paar Tage mehr getrocknet bzw. gepresst werden. In der Zeit, in der die Blätter getrocknet werden, könnt ihr zusammen mit euren Schülerinnen und Schüler das Deckblatt bzw. die Innenseiten gestalten.
Was soll auf den einzelnen Seiten stehen?
Am schönsten ist es, wenn alle Seiten gleich sind bzw. die gleichen Angaben enthalten. Besonders wichtig bzw. sinnvoll sind die folgenden Angaben:
- Deutscher Name
- Wissenschaftlicher Name
- Fundort
- Funddatum
- Blattform
- eventuell noch die Frucht.
Es wäre sicherlich auch eine tolle Idee, wenn auf jeder Seite noch ein kleines Bild (am besten aus dem Internet) vom ganzen Baum abgebildet wäre.
Wie klebt man die Blätter ein?
Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Am besten und sichersten ist es, wenn die Blätter laminiert werden. Man kann die getrockneten Blätter aber auch mit Klebstoff oder mit einem Klebestreifen befestigen. Allerdings muss man dabei sehr vorsichtig sein und gut aufpassen, dass die Blätter dabei nicht kaputt gehen. Wie bereits schon erwähnt, sollten die Blätter nicht zu groß sein, andernfalls passen sie vielleicht nicht auf eine DIN A4-Seite drauf.
Und noch ein wichtiger Tipp
Natürlich soll das Herbarium nicht nur schön, sondern vor allem auch fehlerfrei sein. Aus diesem Grund sollten die getrockneten Blätter erst dann aufgeklebt werden, wenn die Seite ganz fertig (und fehlerfrei) ist. Ansonsten müsstet ihr bzw. eure Schülerinnen und Schüler die getrockneten und äußerst zerbrechlichen Blätter wieder herunterlösen, was sehr schwierig ist.
Und am Ende?
Am Ende müssen die einzelnen Seiten entweder in einen Ordner eingeheftet oder mit Hilfe eines Wollfadens zusammen gebunden werden. Natürlich müssen dazu die einzelnen Seiten vorher mit Hilfe eines Lochers gelocht werden. Schön wäre auch, wenn das Herbarium ein Inhaltsverzeichnis hätte. Dann noch das Deckblatt vorne drauf und fertig ist das Herbarium.
Ich hoffe, dass euch mein heutiger Tipp gut gefallen hat. Falls nicht, könnt ihr bzw. eure Schülerinnen und Schüler vielleicht auch ein Baumtagebuch erstellen oder das Thema „Herbst“ im Kunstunterricht aufgreifen.