In diesem Beitrag möchte ich Alternativen zum klassischen Erzählkreis am Montagmorgen vorstellen, die bei meiner Schülerinnen und Schülern sehr gut ankommen und sie verstärkt zum Erzählen motivieren.
Zwei Wahrheiten und eine Lüge
Jedes Kind erzählt hier zwei wahre Erlebnisse von seinem Wochenende und eine erfundene Geschichte bzw. eine Lüge. Die Mitschüler:innen hören gut zu und versuchen herauszufinden, welche Erzählung frei erfunden wurde. Auf diese Weise hören die Kinder einander viel aufmerksamer zu und erzählen in meiner Klasse viel lieber, weil es abwechslungsreicher ist und es ihnen auch viel Spaß macht eine Lüge zu erfinden.
Erzählimpulse würfeln
Hierzu benötigt man einen großen Schaumstoffwürfel und sechs Impulskarten. So könnte es bei einer gewürfelten „eins“ beispielsweise heißen „Besonders spannend war am Wochenende … " oder bei einer gewürfelten „fünf“: „Am Samstag war ich …". Auf diese Weise sind die Kinder ein wenig gelenkt in ihrer Erzählung, was einerseits zurückhaltende Kinder zum Erzählen anregt bzw. animiert und gleichzeitig sehr übereifrige Schüler:innen etwas bremst, damit sie nicht zu ausschweifend vom Wochenende berichten.
Die Impulskarten habe ich mit dem Worksheetcrafter erstellt und stelle sie euch hier zur Verfügung.
Erzaehlimpulse-wuerfeln-wochenende-1 (Quelle: Linda)Herunterladen
Kugellager
Bei dieser Methode bilden die Kinder einer Klasse zwei gleich große Kreise. Der Innenkreis schaut dabei nach außen und der Außenkreis nach innen, sodass sich immer zwei Kinder gegenüber stehen. Auf ein akustisches Signal hin beginnen beispielsweise die Kinder im Innenkreis ihrem Gegenüber vom Wochenende zu erzählen, entweder frei oder auch wieder auf einen bestimmten Impuls hin, beispielsweise „Was hast du am Sonntagvormittag erlebt?". Auf ein weiteres akustisches Signal hin, ist dann Außenkreis an der Reihe. Weitere Signale lassen den Außenkreis um eine bestimmte Anzahl an Kindern aufrücken, sodass sie einem neuen Kind gegenüber stehen und diesem vom Wochenende erzählen.
Auf diese Weise treten die Kinder mit unterschiedlichen und zufälligen Gesprächspartnern in einen Dialog. Diese Methode hilft insbesondere schüchternen Kindern, da sie nicht vor der gesamten Klasse frei und alleine sprechen müssen.
Geschichtenheft
Das Geschichtenheft nutze ich an dieser Stelle als Form des schriftlichen Erzählens. Jedes Kind schreibt in Stillarbeit seines Erlebnisse vom Wochenende auf. Gerne kann auch ein Bild dazu gemalt werden. Anschließend treffen sich fertige Schüler:innen an der Haltestelle (siehe auch mein Blogbeitrag zur Haltestellenmethode) und lesen einander ihre schriftlichen Erzählungen vor. Abschließend können einzelne Kinder ihre Erlebnisse noch der ganzen Klasse vortragen und man könnte neben dem individuellen Feedback noch mit einer Fragerunde abschließen. Hier überprüfen Fragen wie „Wer war am Wochenende im Zoo?" oder „Wer hat am Samstag einen Kinoabend gemacht?" das genaue Zuhören der Mitschüler:innen.