Erzählen vom Wochenende, von den Ferien oder vom vergangenen Tag – die meisten Kinder erzählen gerne. Und dann gibt es verschiedene Methoden, die das Erzählen strukturieren und abwechslungsreich gestalten. Heute geht es um Sonnen- und Wolkenerlebnisse.
Ablauf des Rituals
Hierfür haben wir an der Schule eine große Sonne aus Holz. Sie hat einen Durchmesser von ca. 40cm und am Rand viele kleine Löcher durch die jeweils ein gelber Wollfaden durchzogen ist. Diese Fäden liegen am Anfang noch zusammengezogen auf der Sonne. Es gibt auch ein passendes Lied zu diesem Ritual namens „Wolken oder Sonnenschein“, das ich gerne am Anfang singe. Dann wissen die Kinder direkt, worum es nun geht.
In der Mitte liegt ein blaues Tuch. Darauf die Sonne. Wir sitzen im Kreis und ich fange an zu erzählen: „Manchmal erlebt man etwas und es fühlt sich so an, als ob die Sonne (in dir / für dich) scheint und es wird dir ganz warm ums Herz. Hast du so etwas schon mal erlebt?“ Dann darf jedes Kind einen Sonnenstrahl auffädeln, auch wenn man nichts dazu sagen möchte. Denn die Sonne scheint für jeden.
Und dann gibt es noch die Wolken. Denn manchmal fühlt sich alles grau an, als ob eine dicke Wolke über uns steht. Auch hier dürfen die Kinder erzählen und sich eine Wolke nehmen und diese platzieren.
Ein Ritual mit Potential
Zunächst ist das Material sehr ansprechend und bereitet den Kindern viel Freude. Außerdem ist der Zuspruch „Die Sonne scheint für dich“ nicht direkt ein religiös-christlicher Zuspruch und kann jedem Kind zugesagt werden. Das Symbol Sonne ist allen Kindern zugänglich und wird assoziiert mit Wärme, Licht, schönen Momenten (z.B. im Urlaub) und bietet daher einen lebensweltlichen Bezug. Darüber hinaus bietet das Symbol der Sonne an, auf Gott hinzudeuten und weiterzudenken.