Lernentwicklungsgespräche in der Grundschule - Teil 1

Seit einigen Jahren ist es in Bayern möglich, das Zwischenzeugnis in den Jahrgangsstufen 1 bis 3 durch ein dokumentiertes Lernentwicklungsgespräch (LEG) zu ersetzten. Jede Schule entscheidet dabei selbst, ob sie dieses Angebot annehmen möchte. Die LEGs finden dann in den Wochen vor dem Termin für die Ausgabe der Zwischenzeugnisse statt.

Wie läuft ein LEG ab?

Das müssen Lehrkräfte beachten:

Lehrkräfte müssen das ca. dreißigminütige Gespräch mit dem Kind im Beisein der Erziehungsberechtigten führen. Der Dokumentationsbogen des Gesprächs wird anschließend vom Lehrer, dem Kind und seinen Eltern unterschrieben. Das Original bekommt das Kind mit nach Hause und die Schule behält eine Kopie für ihre Unterlagen.

So kann die Vorbereitung aussehen:

Bei uns im Kollegium gibt es verschiedene Vorgehensweisen, wie das LEG geführt wird. Grundlage ist immer der Dokumentationsbogen mit Kompetenzen zu den einzelnen Fächern, in den zuerst die Schüler:innen und anschließend die Lehrkräfte ihre Einschätzung zum Leistungsstand des Kindes eintragen.
In meinen LEGs fokussiere ich mich vor allem auf die Hauptfächer und greife dort einzelne Kompetenzen des Kindes auf, die besonders positiv herausstechen, oder bei denen es noch Schwierigkeiten hat.

So sieht mein vorbereiteter Tisch für das Gespräch aus. (Foto: Sina)

Für das LEG brauche ich: den Dokumentationsbogen; die Kärtchen mit den Kompetenzen, die ich im Gespräch besprechen möchte; die Symbole für die Einschätzung des Lernstandes; und natürlich eine kleine Belohnung, wenn das LEG geschafft ist.

Da ich in den letzten Jahren Klassenlehrerin in der ersten und zweiten Jahrgangsstufe war, habe ich Kärtchen erstellt, die sowohl eine ausformulierte Kompetenzerwartung als auch ein dazu passendes Symbolbild enthalten. Bei der Auswahl der Kärtchen achte ich darauf, dass zum einen wichtige Kernkompetenzen wie „Lesen“, „Schreiben“ und „Plus- und Minusrechnen“ vorkommen. Aber mir ist es auch wichtig, dass die Schüler:innen nach dem Gespräch mit einem guten Gefühl nach Hause gehen und weiter bestärkt werden, sich anzustrengen, auch wenn ihnen ein Bereich noch schwerfällt. Das heißt, ich schaue bei jedem Kind nach möglichst vielen individuellen Stärken oder Fortschritten (in allen Fächern), die im LEG aufgegriffen werden können.

In meinem nächsten Beitrag erzähle ich, wie das Gespräch im Konkreten aussieht und welche Vorteile LEGs mit sich bringen.

Merken
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen
Schreiben Sie einen Kommentar
Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren
westermann plus
Dieser Artikel ist Teil des Grundschule aktuell-Lizenzprogramms. Mehr Infos zu unseren Lizenzen.
„Noten zu vergeben, ergab schon lange keinen Sinn mehr“
An der Otfried-Preußler-Grundschule in Hannover gibt es keine Noten mehr, nicht mal vor dem Übergang. Im Interview erklärt Lehrerin Christine Stern...
Details
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen
westermann plus
Dieser Artikel ist Teil des Grundschule aktuell-Lizenzprogramms. Mehr Infos zu unseren Lizenzen.
Noten – ein Relikt der Vergangenheit?
Sollen alle Kinder die Chance erhalten, ihre persönlichen Potenziale zu entfalten, braucht es eine Leistungskultur, die individuelle Lernräume...
Details
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen
Ähnliche Beiträge
Lernentwicklungsgespräche in der Grundschule - Teil 2
In meinem ersten Beitrag zum Thema Lernentwicklungsgespräche (LEG) ging es darum, was Lehrkräfte im Vorfeld bei der Vorbereitung beachten müssen und wie meine Vorbereitungen dafür aussehen. Im Folgenden geht es darum, wie das Gespräch konkret ablaufen kann und welche Vorteile es mit sich bringt...
Lesen
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen
Geschenkidee zum Abschied aus der Grundschule - Teil 2
Lesen
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen
Medien (1): Kompetenzen aufbauen bei Kindern und Lehrkräften
Lesen
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen
Die Adventsrituale unserer Klasse
Lesen
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen