Auch im Kunstunterricht fächerübergreifend zu arbeiten gefällt mir gut. Daher lasse ich mit vielen unterschiedlichen Dreiecken arbeiten, wie sie im Matheunterricht besprochen werden können. Spielerisch angeordnet können sie zu Federn, Flügeln, Schnabel oder Beinen eines Vogels werden.
Den Vogel gestalten
Zunächst rege ich die Kinder der vierten Klasse an, sich ihren Vogel vorzustellen. Wie dicht das Gefieder ist. Wie sich der Vogel im Regen aufplustert, wobei sich Feder über Feder schiebt, um ein Schutzkleid zu bilden.
Nun schneiden sie aus einem Zeichenblatt materialsparend viele Dreiecke aus. Lange spitze, breite kurze, kleine, große, mittlere. Auf einem weiteren Zeichenblatt puzzeln sie diese zu einem Vogel zusammen. Wichtig ist, dass sich die Dreiecke oft überlagern. Beim Aufkleben weise ich darauf hin, dass die ganzen Flächen der Dreiecke samt den Ecken mit dem Klebestift gut bestrichen sein müssen. Alles muss perfekt halten.
Die Druckstation nutzen
Wer fertig ist, hilft, einen Tisch mit Folie abzudecken und Acrylglas-Platten daraufzulegen. Ein kleiner Klecks schwarzer Druckfarbe wird mit der Walze auf der Platte verteilt, um die Walze gleichmäßig dünn zu benetzen.
Mit dem ersten Kind trage ich walzend Farbe auf das beklebte Papier auf, unseren Druckstock. Die anderen schauen zu. Plötzlich hebt sich der Vogel viel deutlicher ab! Wie spannend! Er hat weiße Ränder! Umgedreht legen wir ihn auf ein frisches Blatt Papier und reiben das Blatt mit dem Handballen gleichmäßig ab oder rollen eine saubere Walze fest darüber. Die Farbe überträgt sich. Welche Überraschung beim Abziehen des Druckstocks! Ein Doppelgänger ist entstanden, nur schaut der zweite Vogel in die andere Richtung.
Was wird benötigt:
– dünne feste Zeichenpapiere DinA4
– Schere
– Klebestift
– Abdeckfolie oder Zeitungspapier
– Acrylglas-Platte oder Pappe in Prospekthülle
– Walze
– schwarze Druckfarbe
Worauf muss geachtet werden:
– Es braucht Geduld, mit vielen Elementen zu arbeiten. Hier kann differenziert werden, denn auch mit wenigen Dreiecken lassen sich kreative Lösungen finden.
– Jedenfalls müssen sich Dreiecke überlagern, wie die Federn eines Vogels. Und es muss alles perfekt angeklebt sein, damit sich beim Einwalzen nichts löst.
– Die klebrige Druckfarbe muss gut ausgewalzt sein und darf auf der Walze nur einen dünnen Film bilden, damit die feinen Höhenunterschiede der Dreiecke nicht zugekleistert werden.
– Jedes Kind sollte mindestens zwei Drucke anfertigen, denn der erste wird blass, weil der frische Druckstock einen Teil der Farbe aufsaugt.
– Ich probiere eine neue Technik vor dem Unterrichten zunächst selbst aus.
Interessant zu beobachten:
Teile, die höher liegen als andere, weil mehrere Papierlagen aufeinander geklebt sind, werden stärker abgedruckt. Bei Höhenunterschieden entstehen auch weiße Ränder.