Ein Fußballspiel zeichnerisch darzustellen, ist eine komplexe Angelegenheit. Vielfältige Bewegungselemente müssen zueinander in Beziehung gesetzt werden. Ich erläutere zwei lebendige, jeweils ganz unterschiedliche Bildlösungen.
Ein Junge der 3. Klasse konzentriert sich auf den Torschuss. Die additiv gebauten Figuren zeigen eine intensivierte Bewegungsdarstellung: Lineare Beine werden mehrfach geknickt, Arme richtungsweisend gestreckt und die Figuren in unterschiedlicher Ausrichtung auf dem Blatt angeordnet. Die Füße sind besonders groß dargestellt, da sie für das Spiel entscheidend sind (Prägnanztendenz). Die Bewegungen des Balls wie auch des Torwarts sind als Pfeile (Richtungsstriche) versinnbildlicht.
Auch ein Mädchen der 3. Klasse zeigt sich beim Fußballspielen. Auffallend ist, dass Körper wie auch Gesichter in der Seitenansicht, bzw. im Profil gezeigt werden. Indem die Figuren einander zugewandt sind, kommt das Zuspiel des Balles treffend zum Ausdruck. Beide Spielerinnen zeigen ein Beugen des Körpers, richtungsweisend gestreckte Arme, ein angewinkeltes und ein gestrecktes Bein, zum Schuss bzw. zur Ballannahme bereit. Es werden integrative Formelemente eingesetzt.
Plädoyer für das Skizzieren
Die vorgestellten Zeichnungen wurden bei freier Wahl der Stiftarten auf Papieren meist in Postkartenformat gezeichnet. Die kleine Blattgröße erhöht die Konzentration aufs Wesentliche. Zudem überfordert sie nicht, denn die Linien sind rascher gezogen, die Flächen leichter gefüllt. Es bleibt mehr Zeit und Aufmerksamkeit für die Darstellung der Köper und Bewegungen. Das Blatt muss nicht vollständig ausgearbeitet werden. Vielmehr liegt im knappen Skizzieren die Chance, wiederholt an vergleichbaren Aufgaben zu üben, Fortschritte im Darstellungsvermögen zu erzielen und eine gewisse Flüssigkeit des Zeichnens genießen zu lernen.
Zusammenfassung
Zu den bereits bekannten Mitteln der Bewegungsdarstellung kommen wechselnde Ausrichtungen der Figuren, Profildarstellung, Knicke und Beugungen sowie Richtungsstriche als weitere Möglichkeiten dazu … mehr im nächsten Beitrag. Klickt hier für ersten Beitrag dieser Reihe.