Wie sieht das Himmelreich aus? – Zum Umgang mit dem Thema Sterben und Tod

Mit Kindern über den Tod und das Himmelreich zu sprechen ist keine Aufgabe, die man nebenbei und unvorbereitet macht. Das Sterben ist, für Kinder als auch für Erwachsene, kein leichtes Thema und kann überraschend ins Leben treten. Sobald Kinder und deren Umwelt mit dem Tod eines geliebten Menschen konfrontiert werden, heißt es da sein, begleiten, trösten und Hoffnung schenken - auch als Lehrerperson. Mit diesem Artikel möchte ich euch helfen, euch etwas auf das Thema vorzubereiten.

Zu Beginn der Einheit kann man die Kinder Bilder von ihren Himmelreichsvorstellungen malen lassen:

Himmelreichsvorstellungen unserer Klasse. (Foto: Elisa)

Kinderbücher zum Thema "Sterben und Tod"

Es gibt zahlreiche Kinderbücher, die das Thema Sterben und Tod unterschiedlich aufgreifen. Ich möchte gerne ein paar von ihnen nennen, damit ihr eine Auswahl habt:

• „Abschied von Rune“ [Tod eines Kindes aus dem Blickwinkel eines Kindes]
• „Nie mehr Oma-Lina-Tag?“ [Tod der Oma aus Sicht eines Kindes]
• „Leb wohl, lieber Dachs“ [Tod eines Dachses aus Sicht der befreundeten Waldtiere]
• „Weil du mir so fehlst“ [Tod einer geliebten Person aus Sicht eines Bärens | mit Seiten zum persönlichen Gestalten]

Dies sind einige der Optionen, um nur ein paar wenige zu nennen. Auch aus der Reihe „Wieso? Weshalb? Warum?“ gibt es einen Band zum Thema ‚Abschied, Tod und Trauer‘, der viele Fragen rund um das Thema sachlich und kindgerecht beantwortet.

Aber wie kommt man von einem Kinderbuch, was den Tod und das Sterben behandelt und oft endet mit „Wir werden uns wiedersehen.“, „Im Herzen lebt sie/er weiter.“ oder „Die Erinnerung wird bleiben.“ hin zu dem Bild, was die Bibel uns von der Ewigkeit und dem Himmelreich malt?

Sich das Himmelreich ausmalen - ein fröhliches Kinderbuch über das Himmelreich

Das Buch „Wo die Toten zu Hause sind“ von Christine Hubka beschreibt biblisch nah und außergewöhnlich positiv, was uns im Himmel bei Gott erwartet und dass die Toten nicht auf dem Friedhof zuhause sind, sondern ihr zuhause bei Gott haben. Der Titel mag erstmal abschreckend wirken, da das Wort „Toten“ darin vorkommt, das Buch ist aber illustrativ und inhaltlich außergewöhnlich positiv gestaltet.

Mit bunten, fröhlichen Bildern und Bibelversen wird ein schönes Bild vom Himmel gemalt und Zuversicht und Freude kann neben der Trauer und dem Verlust einkehren. Wenn man weiß, dass der Verstorbene an einem tollen Ort ist, wird die Angst viel kleiner und der Trost und die Vorfreude auf ein Wiedersehen können einkehren.
So werden die vagen Ideen/Schlagworte (wolkig, interessant, schön, endlos, sonnig, toll) und Bilder der Kinder in Bezug auf das Himmelreich ergänzt durch biblische Wahrheiten.

Im Buch wird bebildert und beschrieben, dass es im Himmel viele Wohnungen gibt [Joh. 14,2] und dass alle, die mühselig und beladen sind im Himmel erquickt werden [Mt. 11,28]. Das Buch beschreibt, dass es im Himmel keine Trauer und keine Tränen mehr gibt und Krankheit und Leid vorbei sind [Offb 21,4]. Die Geheilten, Entlasteten, Gekrönten, Tanzenden, Singenden (Menschen) feiern mit Jesus ein Fest im Himmel.

Im Anhang des Buches erhalten die Bezugspersonen einfühlsame Tipps, wie sie Kinder auf dem Weg der Trauer bestmöglich begleiten und unterstützen können.
Es wird beschrieben, wie Kinder den Tod in verschiedenen Altersstufen [bis zum 5. Lebensjahr | 5. bis 9. Lebensjahr | ab dem 9. Lebensjahr] wahrnehmen und es werden jeweils Handlungsoptionen für die Erwachsenen aufgezeigt.
Auch die Phasen der Trauer werden näher beschrieben. Ebenso sind die Bibelstellen auf deren Grundlage die Inhalte des Buches entstanden sind hinten im Buch vermerkt.

Neben die vorerst schwammigen und unklaren gesammelten Begriffe können nachher positive und eindeutige Begriffe aus dem Buch geschrieben werden:

Unsere Begriffssammlung. (Foto: Elisa)

Ich empfinde das Buch, neben den oben aufgezählten Büchern, als ein sehr besonderes und wertvolles Buch, was das Thema anders und positiv aufgreift und die Schwere des Themas - vielleicht nur für einen Moment, vielleicht aber auch für das ganze Leben prägend - nimmt.

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Katrin Hegedorn
am
https://www.wtk.at/friedhof-fuer-tiere/

Ich habe eine Schülerin in meiner Klasse, die regelmäßig zu einem Friedhof für Tiere geht. Dort liegt ihr Hund begraben. Sie scheint sich durch die Besuche ganz gut mit dem Thema abzufinden.

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