Ein leidiges Thema, das sich durch alle Klassenstufen und Schularten zieht, sind vergessene Hausaufgaben.
Der Tipp in diesem Artikel eignet sich für Kinder, die ab und zu mal ihre Hausaufgaben vergessen und die ihr hiermit zur regelmäßigen und zuverlässigen Anfertigung motivieren könnt. Wenn ihr aber Schülerinnen und Schüler in eurer Klasse habt, die aus verschiedenen Gründen so gut wie nie Hausaufgaben erledigen, müsst ihr individuell auf die Kinder eingehen und nach Lösungen suchen.
Hausaufgabenkärtchen motivieren die Kinder
In meiner Klasse bekommt jedes Kind ein laminiertes Hausaufgabenkärtchen, das im Federmäppchen oder in der Hausaufgabenmappe aufbewahrt wird. Bei einer vergessenen Hausaufgabe (oder wenn die Hausaufgaben zwar gemacht aber unauffindbar sind) wird eine Ecke von der Karte abgeschnitten. Die Schülerinnen und Schüler müssen die Hausaufgaben nachholen und am nächsten Tag unaufgefordert vorzeigen. Viermal (vier Ecken der Karte) können die Kinder also die Hausaufgaben vergessen, ohne dass es weitere Konsequenzen gibt. Sind aber alle 4 Ecken weg und ein Kind vergisst wieder die Hausaufgaben, gibt es eine Mitteilung nach Hause und einen Termin zum Nachholen der versäumten Aufgaben.
Hausaufgaben: Ein Gutschein als Belohnung
Ein Kärtchen gilt jeweils für den Zeitraum zwischen zwei Ferien. Nach den Ferien gibt es ein neues Hausaufgabenkärtchen. Die gebrauchten Kärtchen wandern in den Mülleimer und werden gegen ein neues ausgetauscht.
Wer noch alle Ecken vorweisen kann (also immer alle Hausaufgaben erledigt hat), wird dafür belohnt und erhält einen Hausaufgabengutschein (einmal Hausaufgaben frei).
Die Kinder wissen, dass es ihre Aufgabe ist, auf das Kärtchen aufzupassen. Ein verlorenes Hausaufgabenkärtchen wird nicht ersetzt. Bis zu den nächsten Ferien muss das Kind ohne Kärtchen auskommen. Es zählt dann so, als ob alle vier Ecken abgeschnitten sind und bei der nächsten vergessenen Hausaufgabe droht die Nacharbeit. Das mag sich streng (oder gemein) anhören. Ich möchte den Kindern damit beibringen, auf ihre Dinge aufzupassen und Verantwortung für sich zu übernehmen. Es sind ihre Karten, es liegt in ihrem Interesse, diese vier „Freischüsse“ bei den Hausaufgaben zu haben – dafür müssen sie achtsam sein und gut auf die Kärtchen aufpassen.
Meine Dritt- und Viertklässler sind schon so reif, dass das auch gut klappt . Die meisten Kinder hüten ihr Hausaufgabenkärtchen wie ihren Augapfel und sind sehr motiviert, alle vier Ecken zu behalten, um einen Hausaufgabengutschein zu ergattern.
Wie geht ihr mit vergessenen Hausaufgaben um?
Ich freue mich über neue Ideen.