Im vierten Schuljahr können einfache Dialoge im Englischunterricht bereits gelernt und angewendet werden. Erfahrungsgemäß lernen Schülerinnen und Schüler die simplen Frage- und Antwortstrukturen schnell auswendig. Dabei fällt es den Kindern umso einfacher, je eher der Inhalt zu ihrer Lebenswelt passt.
Das Thema „Wegbeschreibung“ ist eines der komplexeren Themen im Englischunterricht der Grundschule. Der Einsatz einer „realen“ Stadtkarte bringt das Thema automatisch näher an die Kinder.
Eine einfache Stadtkarte erstellen
Meine erste Idee war es, im Bürgeramt nach einer Kinderstadtkarte unserer Stadt zu fragen und diese im Unterricht einzusetzen. Tatsächlich gibt es bei uns solche Karten, eigens für Kinder erstellt. Jedoch enthielten diese Karten für meinen Geschmack zu viele Informationen. Die Stadtkarte auf Anhieb und ohne große Erklärungen zu verstehen, ist eine Grundvoraussetzung und wichtige Ausgangslage. Das Anwenden der neu erlernten Redemittel würde den Schülerinnen und Schülern bereits genug Anstrengungen abverlangen. Aus diesem Grund erstellte ich eine kleine, vereinfachte Stadtkarte.
Ausgangspunkt der Wegbeschreibungen ist die Grundschule (Nr.1 auf dem Bild). Von hier aus orientierten wir uns im Unterricht zunächst auf der Karte. Wir suchten die einzelnen Gebäude und Orte, wie z. B. das Theater (Nr. 2), den Bahnhof (Nr. 9) oder den Spielplatz (Nr. 11). Auch die Straßen benannten wir gemeinsam und klärten Fragen.
Minidialoge spielhandelnd umsetzen
Nun war es an der Reihe, kleine Dialoge einzustudieren und diese in den kommenden Unterrichtstunden der Klasse zu präsentieren. Hierfür wurde ein einfacher Arbeitsauftrag gestellt:
Die dafür notwendigen Redemittel wie z. B. „Go straight on…“ oder „Turn left/right into…“ waren im Vorhinein bereits eingeführt und eingeübt worden. Mit Hilfe der Stadtkarte und einer kleinen Spielfigur konnten nun in Partnerarbeit Minidialoge einstudiert werden. Die Kinder hatten große Freude dabei, was ich ebenfalls darauf zurückführe, dass sie die Gebäude, Orte und Straßennahmen unmittelbar kannten und vor Augen hatten.
Die Karte kam noch ein paar Stunden zum Einsatz und wird von mir nun zukünftig auch in anderen Klassen eingesetzt. Der einmalige Aufwand hat sich also gelohnt.