Langsam werden die Tage wieder kürzer, die Blätter fallen, die Temperaturen sinken... Es ist Herbst. Für uns Menschen, aber vor allem auch für die Tiere, bedeutet diese Jahreszeit eine große Umstellung. Beispielsweise für die Igel.
Bereits im letzten Jahr bin ich hier im Grundschulschnüffler auf das Thema Igel eingegangen. Heute möchte ich mit der Frage „Wie baut man ein Igelhaus?“ daran anknüpfen.
Wäre es nicht super, wenn es auf eurem Schulgelände mehrere Igelhäuser geben würde, in denen die Igel überwintern könnten? Natürlich ist mir klar, dass dies nicht an allen Schulen so einfach möglich ist. In Absprache mit der Stadtverwaltung wäre es vielleicht auch möglich, dass ihr die Igelhäuser in Parks oder anderen öffentlichen Bereichen aufstellt. Natürlich wäre es auch denkbar, dass die Kinder die Igelhäuser mit nach Hause nehmen.
Wie soll ein Igelhaus aussehen?
Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Ein Igelhaus kann man entweder aus Holz oder aus Stein bauen. Allerdings würde ich euch von einem „Steinhaus“ abraten. Im Normalfall sind die (Ziegel-)Steine bzw. (Beton-)Platten viel zu schwer und unhandlich und damit auch zu gefährlich. Deshalb würde ich euch den Werkstoff Holz empfehlen. Zum Beispiel mit Brettern und Latten. Vielleicht habt ihr aber auch Paletten oder Obstkisten aus Holz, die ihr verwenden könnt. Das Haus sollte eine Grundfläche von ca. 30 mal 30 Zentimeter haben und ca. 25 bis 30 Zentimeter hoch sein. Besonders wichtig ist, dass der Eingang nicht zu groß ist (ca. 10 cm). Ansonsten besteht die Gefahr, dass Hunde oder Katzen den Igel stören. Damit es sich der Igel richtig kuschelig machen kann, sollte das Innere mit Stroh oder trockenem Laub ausgelegt sein. Außerdem ist es wichtig, dass sich im Inneren kein Wasser sammelt. Die Igel müssen auch im Winter ab und zu Wasser lassen. Dazu verlassen sie ihr Haus nicht. Aus diesem Grund sollte das Haus so stehen oder gebaut sein, dass das Wasser abfließen kann. Beispielsweise kann es auf Brettern oder über einer mit Kieselsteinen und Sand aufgefüllten Grube stehen. Es ist aber auch möglich, dass die Bodenplatte Löcher hat. Selbstverständlich sollten aber auch das Dach und die Seitenwände wasserdicht sein.
Weitere Überlegungen
Natürlich müsst ihr vorab ganz genau überlegen...
- Wie soll das Haus aussehen?
- Wo soll das Igelhaus stehen?
- Wie viele Häuser wollt ihr bauen?
- Sollen alle Häuser gleich aussehen?
- Welche Materialien habt ihr oder müsst ihr besorgen?
- Wie finanziert ihr die Häuser (schulische Mittel, Förderverein, …)?
- Braucht ihr Hilfe durch Kolleginnen und Kollegen oder Eltern?
Praktische Umsetzung
Wahrscheinlich werdet ihr schon bemerkt haben, dass man ein oder mehrere Igelhäuser nicht einfach so im Unterricht bauen kann. Am besten und sinnvollsten wäre es, wenn ihr das in Form eines fächerübergreifenden Projektes machen könntet. Vielleicht müsst ihr aber auch in Absprache mit eurer Schulleitung und den Schülereltern einen Teil der Arbeit auf einen Nachmittag oder den Samstagmorgen legen. Je nachdem, welche Materialien ihr habt bzw. wie das Igelhaus aussehen soll, muss gesägt und gehämmert werden. Dazu braucht man nicht nur die notwendigen Werkzeuge, sondern vor allem auch geeignete Örtlichkeiten. Ein Klassenzimmer ist dazu nicht geeignet. Hier bietet sich, sofern vorhanden, ein Technikraum oder der Schulhof an. Vielleicht gibt es an eurer Schule noch eine andere Möglichkeit. Die ganze Arbeit ist, im Hinblick darauf, dass die Kinder vielleicht auch sägen und hämmern müssen, nicht ganz ungefährlich. Deshalb ist es wichtig, dass ihr euch auf eure Schülerinnen und Schüler verlassen könnt und ihr ganz genaue Arbeitsanweisungen gebt. Ideal wäre es, wenn vor allem bei den gefährlichen Arbeitsschritten Erwachsene dabei sind. Um die Arbeit zu vereinfachen, wäre es auch möglich, dass ihr die Einzelteile (Seitenwände und Dach) bei einem Schreiner oder im Baumarkt zurechtsägen lasst. Die Schülerinnen und Schüler müssten dann nur noch die Teile zusammenbauen.
Ein letzter Tipp
Wenn euch der Bau eines Igelhauses zu aufwendig, zu anstrengend, zu zeitintensiv oder zu gefährlich ist, gibt es noch eine schnellere und einfachere Variante, die euch vielleicht besser gefällt. Zum Beispiel mit Hilfe eines alten Blumentopfes oder einer kleinen Holzkiste. Falls ihr so etwas habt (oder findet), müsstet ihr nur noch den Topf/die Kiste mit einem Eingang versehen, auf den Kopf stellen und vorher noch mit Laub oder Stroh auslegen.