Wir kennen die Menschenrechte. Und auch die Kinderrechte werden immer mehr publik gemacht. Wie steht es aber um Tierrechte?
Einstieg in das Thema
Das Thema passt sowohl in den Sach- als auch in den Deutschunterricht und kann somit fächerübergreifend verknüpft werden. Als Vorbereitung bzw. als Einstieg um sich diesem Thema anzunähern, könnten die Kinder ihre Stofftiere und/oder Bilder von ihren Haustieren mitbringen. Die meisten Kinder berichten gerne über ihre Erfahrungen mit Tieren.
Daraufhin kann das Gespräch auf die Zusammenhänge bzw. Berührungspunkte zwischen dem Menschen und den Tieren gelenkt werden:
- Haustiere
- Tiere im Zoo (Zirkus)
- Tiere als Teil der menschlichen Nahrung (Bauernhof, Landwirtschaftliche Großbetriebe, Fischzucht, Jagd)
- Wildtiere (Hier spielt vor allem die zunehmende Versiegelung von Flächen durch den ständig steigenden Flächenverbrauch und die Abholzung von (Regen-) Wald eine große Rolle.)
- Tiere als Versuchstiere im Labor
Beispiele aus dem Tierschutzgesetz
In Deutschland gibt es das Tierschutzgesetz zum Wohle und Schutze der Tiere. Beispielsweise steht in Paragraph 1, dass keinem Tier „ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden“ zugefügt werden darf. Bei der Tierhaltung muss darauf geachtet werden, dass das Tier „seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen“ ernährt, gepflegt und verhaltensgerecht untergebracht wird (Paragraph 2). Außerdem ist es verboten, dass einem Tier beim Training oder bei der Ausbildung Schmerzen, Leid oder Schäden zugefügt werden (Paragraph 3).
Trotz dieser Gesetze gibt es dennoch fragwürdige Tierhaltungen und Tiertransporte. Aber es gibt auch schon Verbesserungen. Das bekannteste Beispiel ist wahrscheinlich das Tierwohl-Label, mit dessen Hilfe Verbraucher:innen die Haltungsform der Tiere erkennen kann:
- Stallhaltung
- Stallhaltung plus
- Außenklima
- Premium
Ein Land liegt in Sachen Tierschutz ganz weit vorne: Das Land Ecuador ist hier deutlich weiter. In diesem Land dürfen ab keine Wildtiere mehr gejagt, gefischt und gefangen werden dürfen. Und das, obwohl Ecuador einen größeren Anteil am Amazonas-Regenwald hat. Damit liegt das Land In Sachen Tierschutz ganz weit vorne.
Umsetzungsideen für den Unterricht
Im Rahmen eines Unterrichtsgespräches kann die Frage „Haben Tiere Rechte?“ aufgegriffen werden. Dabei geht es nicht nur um Wildtiere, sondern um alle Tiere, also auch um Zootiere, Zirkustiere, Versuchstiere und Tiere, die für die menschliche Ernährung gehalten werden. Einerseits ist das eine philosophische (moralische und ethische) Frage und andererseits auch eine rechtliche Frage.
Einem Sachtext entnehmend können die wichtigsten Tierrechte herausgearbeitet und dann in Partner- oder Gruppenarbeit auf Plakaten festgehalten werden. Die verschiedenen Schülergruppen befassen sich dann mit den verschiedenen „Tiergruppen“ und werden jeweils zu Experten für die Rechte von Zootieren, Wildtieren oder Haustieren. In einem abschließenden Schritt stellen sie ihr Wissen den Anderen vor. Weitere Ideen zu Schülerpräsentationen findet ihr hier.
In einem anderen Blogbeitrag (im Zusammenhang mit der Weltklimakonferenz) habe ich ein Rollenspiel beschrieben. Auch hier ist es möglich, eine Gerichtsverhandlung nachzuspielen. Ein oder mehrere Schüler vertreten die Interessen der Tiere, ein oder mehrere Schüler vertreten die Interessen der Menschen. Dies muss gut vorbereitet und geplant sein. Außerdem müsste man auch vorab festlegen, welche Tiere „Anklage“ erheben.
Anregungen könnte vielleicht dieses Video von Berlinern Grundschulkindern geben, die ebenfalls über Tierrechte diskutieren. (Sämtliche Inhalte des bereitgestellten Links wurden nach bestem Gewissen überprüft.)
Das Thema ist aktuell sehr wichtig und die Umsetzung nicht so einfach. Doch für die Kinder sicherlich spannend, da insbesondere sie fasziniert sind von der Tierwelt und gerne in Tierhäuser oder Streichelzoos gehen. Es ist für sie somit nah an ihre Lebenswelt und bietet gute Anknüpfungspunkte.