Ich muss sagen, dass ich Elternsprechtage gerne führe. Ich mag den Austausch zwischen den Eltern und mir und wünsche mir insgeheim immer, dass auch die Kinder dabei sind. Das finde ich sehr wichtig und richtig, nicht nur in Bezug auf die Transparenz hinsichtlich der Bewertung oder Notenvergabe. Meiner Meinung nach sollte man die Kinder schon früh mit ins Boot holen, denn nur so können sie lernen sich selbst einzuschätzen und in ihr eigenes Können zu vertrauen. Ich habe lange überlegt, wie ich den ersten Elternsprechtag angehe und es mir gelingen kann, den Eltern und Kindern einen guten Überblick über die Leistungen zu geben. An Noten ist in der ersten Klasse noch nicht zu denken, pädagogische Formulierungen stoßen nicht selten auf Unverständnis und sowieso mag ich es nicht, wenn einer (in diesem Fall die Lehrperson) redet und das Gegenüber nur zuhört. Eine Grundlage muss her, in Form einer Tabelle, farblich abgesetzt mit Farben. Das war meine Idee und die möchte ich gerne teilen.
Der Aufbau
Zunächst ist es wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, was die Kerninhalte und Kompetenzen in den einzelnen Klassen und jeweiligen Fächern sind. Wiederkehrend sind die Kompetenzen im Bereich Arbeits- und Sozialverhalten.
Diese gliedern sich im Bereich Arbeitsverhalten in die Kompetenzen Konzentration, Interesse/Lernwillen, Arbeitsplatzorganisation, Sorgfalt/Gewissenhaftigkeit, Aufgabenverständnis, Arbeitstempo und Hausaufgaben. Im Bereich Sozialverhalten stehen die Kompetenzen Regelverhalten, Konfliktverhalten, Hilfsbereitschaft und Kooperationsverhalten im Fokus. Aufbauend auf diesen grundlegenden und für alle vier Klassen geltenden Kompetenzen, verdeutlicht das folgende Schaubild die fachspezifischen Fähigkeiten in den Hauptfächern Mathe und Deutsch für die 2. Klasse.
Die Tabelle wurde in Excel erstellt, sodass jedes Feld individuell farblich unterlegt werden kann. Ein grünes Feld bedeutet, dass die Leistung in diesem Bereich sehr gut bis gut ist. Gelb heißt, dass der Schüler oder die Schülerin teilweise Schwächen aufweist und rot bedeutet, dass die Leistungen nicht mehr ausreichend sind und an diesem Bereich gearbeitet werden muss. Vorteil dieser Art der Kommunikation ist, dass die Lernentwicklung des Kindes übersichtlich dargestellt wird. Die Tabelle kann zum darauffolgenden Elternsprechtag herangezogen werden und angepasst oder ergänzt werden. So sehen die Eltern und Kinder sehr gut, in welchen Bereichen sie sich verbessert haben oder woran sie noch arbeiten müssen.
Erfahrungen
Ich habe alle Elternsprechtage mit diesen Tabellen geführt und nur positives Feedback seitens der Eltern erhalten. Die kurzzeitige Mehrarbeit, die Tabellen anzulegen, zahlt sich schnell aus und man zerrt davon, stetig einen Überblick über den aktuellen Lernstand eines jeden Schülers/ einer jeden Schülerin zu habe